Die Tollität bestand die närrische Feuerprobe
Prinz Uwe I. und Siegburgia Jutta I. regieren die Siegburger Narrenschar
Siegburg. (otn) Acht Wochen hat Uwe Pomplun sich auf den großen Tag vorbereitet. Er hat seine Federn gestutzt, die Pumphose angepasst und sich den rheinischen Dialekt angeeignet. Dass seine Übungen erfolgreich waren, erlebten die Siegburger Narren am Freitagabend im Schützenhaus.
Dort schlug Bürgermeister Rolf Krieger den Ex-Kommandeur des Wachbataillons zum Prinz Karneval. Unter dem Motto "Mir han noch nett Zirkus jenoch zu Huss, dröm jomme in de Säl un op de Stross heruss" regieren Prinz Uwe I. und seine Siegburgia Jutta I. die Siegburger Narrenschar. Verstärkung finden die Tollitäten aus den Reihen der KG Husaren Grün-Weiß dabei in ihrem bunten Zirkus-Gefolge.
Ein wenig schwer tat sich Prinz Uwe zwar noch mit dem Sieschburjer Platt, aber die Feuerprobe im Schützenhaus hat er dennoch mit Bravour bestanden. Seine Untertanen lohnten die sprachlichen Fortschritte des Bielefelders mit begeistertem Beifall. "Der hat aber schnell gelernt", war die einhellige Meinung der Narren.
Bei der Karnevalseröffnung am 11. November auf dem Markt hatte der 48-Jährige versprochen, dass es bei seiner Proklamation auch mit dem Dialekt klappen wird. Auch wenn er kein "waschechter" Rheinländer ist, hat Prinz Uwe, der zur Zeit zum Verteidigungsattaché für Marokko ausgebildet wird, Gefallen am närrischen Treiben gefunden. Der Siegburger Rosenmontagszug ist dem Vater von zwei Kindern nicht mehr fremd.
In den vergangenen drei Jahren war er als Leiter an der Spitze des Zuges unterwegs. Den muss er sich in diesem Jahr allerdings von hinten ansehen. Denn Prinz und Siegburgia bilden traditionell das Schlusslicht. Nicht nur Prinz Uwe und seine Siegburgia richteten nach der Proklamation das Wort an die Narren im Schützenhaus. Adjutant Dieter Hennecken verlas die elf Gebote der Tollitäten.
Die Majestäten halten den ein oder anderen Ratschlag für Siegburgs Obrigkeiten parat. Um etwa das Haushaltsdefizit zu beheben, sollten Bürgermeister und Rat sich doch bei Günter Jauchs "Wer wird Millionär" anmelden. "Durch die Einführung des Euro haben sich die finanziellen Verpflichtungen der Stadt halbiert", sagte Prinz Uwe.
Daher ordne er an, für das eingesparte Geld eine Stadthalle zu bauen. Die Eröffnungsfeier für den neuen ICE-Bahnhof planen Prinz Uwe I. und Siegburgia Jutta I. indes erst für das Jahr 2011. Dann soll er den Namen "Krieger-denk-Mal" erhalten.
