1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Gut für die Gesundheit und die Kontakte

Gut für die Gesundheit und die Kontakte

Im einen Stadtteil die Tollitäten, im anderen die Garden - in Sankt Augustin gaben sich am Sonntag Karnevalisten aus der Region und darüber hinaus die Klinken in die Hand.

Niederpleis. Eine Premiere feierte die Prinzengarde der Stadt Sankt Augustin: Ein Treffen der Tanzgarden in "Honnys Ballhaus" in Niederpleis. "So etwas gibt es in der Stadt nicht, aber wir halten es für einen wichtigen Bestandteil der Brauchtumspflege", erklärte Kommandeur Thomas Krill das Engagement.

20 Tanzgarden, die zum Teil weite Wege auf sich genommen hatten, wirbelten über die Bühne, zeigten ihre neuesten Tänze und - ganz wichtig - hatten vor und nach ihren Auftritten Zeit, sich mit ihren "Kollegen" zu unterhalten und auszutauschen.

"Das ist kein Vortanzen, sondern dient vor allem der Geselligkeit und dem knüpfen neuer Kontakte", so Krill. Aus Neustadt an der Wied kam eine Abordnung mit 80 Personen, aus Oberwinter reiste die Hafengarde an, und auch die Magic Dancers der Karnevalsgesellschaft Narrenzunft aus Remagen - immerhin amtierender Deutscher Meister im Showtanz - nutzten die Gelegenheit.

"Die Idee finde ich super, denn normalerweise sieht man die anderen Garden nur beim Wechsel auf den Sitzungen. Einer raus, der andere rein", freute sich Udo Groll, Vorsitzender der KG Altenrather Sandhasen. Zwar fahre man gleich mit der Truppe auch noch nach Bonn, aber die Einladung der Prinzengarde sei auf so positives Echo im Verein gestoßen, dass man den Termin eingeplant habe. "Über diese Kontaktpflege können sich gerade für kleinere Vereine neue Möglichkeiten eröffnen."

MENDEN. Kontakte knüpfen und Spaß haben war auch in Menden angesagt. Wie im "Ballhaus" begann dort um 11.11 Uhr ein Treffen der Tollitäten auf dem Sportplatz Menden. Während auf dem Platz nebenan gekickt wurde, ging es im Zelt und im Vereinsheim hoch her: Das Mendener Dreigestirn, Prinz Thorsten I., Bauer Marco I. und Jungfrau Michaela I. hatten gestern keine Stollen unter den Sohlen, aber reichlich Schals ihres SV Menden im Gepäck. Denn jedes Prinzenpaar und jedes Dreigestirn, das der Einladung zum Großen Prinzentreffen gefolgt war, ging mit dem blau-weißen Andenken nach Hause.

"Der Sportverein feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen, daher stellen wir das Mendener Dreigestirn. Die Jungs haben sich lange darauf vorbereitet und genießen ihre Session in vollen Zügen", erklärte Adjutantin Jennifer Boch. Und wie es sich für Tollitäten gehöre, lade man die "Kollegen" aus dem Beritt ein. "Das ist wie ein Begegnungsfest der Narrenherrscher - mit Ordentausch, lecker Kölsch und viel Musik", so Prinzenführer Günter Boch, der die Veranstaltung moderierte.

Sogar aus Bad Godesberg und aus der Bonner Altstadt fanden die Tollitäten den Weg zum Mendener Sportheim, um ihre Aufwartung zu machen. "Leider musste die Beueler Wäscherprinzessin Marie-Christine I. wegen eines Termins in Würzburg absagen, obwohl sie ja eine Mendenerin ist. Sie wäre gern gekommen", bedauerte Boch. Der guten Stimmung tat es keinen Abbruch.

Die anderen 15 Herrscher über die närrische Bevölkerung in der Region hatten ihren Spaß und gaben sich nebenbei noch den einen oder anderen Tipp, um die Gesundheit möglichst unbeschadet über die anstehenden "strammen" Tage der fünften Jahreszeit zu retten. Da kamen die blau-weißen Schals der Mendener genau richtig, schließlich gilt es auch, die Stimmbänder zu pflegen.