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Stadtsoldaten feiern sieben Mal elf Jahre

Stadtsoldaten feiern sieben Mal elf Jahre

"Geordnete Unordnung" beim Männercorps mit Funkemariechen - Die Rot-Weißen aus Siegburg begrüßen die komplette Karnevalsprominenz

Siegburg. Nun geht es endlich loß! Die pure Begeisterung am Sitzungskarneval entlud sich nach so langem Warten in der jeckenfreien Zeit am Freitagabend im vollbesetzten Schützenhaus mit einem Feuerwerk der guten Laune.

Die Närrinnen und Narren hatten sich bereits ordentlich eingeschunkelt und standen auf den Stühlen, um das Prinzenpaar Hans Peter I. und Siegburgia Doris I. Theissen mit viel Applaus und Alaaf zu begrüßen. Schließlich galt es, einen jecken Geburtstag zu feiern: Die Stadtsoldaten Rot-Weiß bestehen in dieser Session seit 77 Jahren.

Herrlich anzusehen war dann auch das Bühnenbild mit den rot-weißen Stadtsoldaten, die wieder in gewohnt geordneter Unordnung samt Funkemariechen tanzten und dazu das Gefolge in bunten Kleidern aus der Charlston-Zeit, der Mode im Gründungsjahr auf der Bühne brillierte. Ihrem Sessionsmotto "Jeder Jeck is anders, jeder anders jeck, dat is net nur ne kölsche Spruch, dat is ene Lebenszweck", machte das Prinzenpaar alle Ehre.

Einen wunderbaren Eisbrecher gab "Et Rumpelstilzje". Der Kölner Entertainer massierte die Lachmuskeln der Zuschauer mit seinen Geschichten aus dem Märchenwald. Er nahm die Politik auf die Schippe, ob Schröder, Putin oder Bush, zu jedem hatte er einen passenden Spruch.

"Als ich neulich in Aachen auf der Autobahn 4 Richtung Olpe fuhr, stand da ein Arbeitsloser mit der Sammelbüchse. Er sagte, er sammle mit der Dose für Minister Stolpe. Der Junge hat längst kapiert, wie Toll Collect wirklich funktioniert."

Richtig ins Schunkeln brachte den ganzen Saal natürlich Wicky Junggeburth. Unter lautem Mitsingen der Narren brachte er sein einzigartiges "Einmol Prinz zo sin". Zu einem gelungenen Abend gehören selbstverständlich die Einlagen der Fidelen Kölsche, von Et Botterblömche und et Fussich Julche.

Den Saal zum Brüllen brachte auch Bernd Stelter mit seinem neuen Programm, das es in sich hat. Stelter ist politischer als je zuvor und versteht es, mit dem Publikum zusammen zu improvisieren, dass es eine wahre Freude ist. "Brillant, hervorragend, sensationell", lauteten denn auch die Urteile der Narren.

"Feiern bis die Bude wackelt", das war der klare Auftrag an De Paveier und Die Räuber. Und sie erledigten ihren Job mit Bravour. Da hielt es keinen Jeck mehr auf dem Stuhl und die Stimmung schlug enorme Wellen. An diesem Abend trennten sich die Jecken nur sehr schwer vom Frohsinn - bis ein Uhr in der Nacht wurde gesungen, geschunkelt und gebützt. Darauf ein dreifach donnerndes: Siehburch alaaf!