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Jeder Jeck ist anders, jeder anders jeck

Jeder Jeck ist anders, jeder anders jeck

Prinz und Siegburgia lassen auf sich warten

Siegburg. (voa) Zunächst war die Frage nicht wer, sondern wo ist das neue Prinzenpaar. Denn obwohl Günter Krengel, Präsident des Siegburger Karneval-Komitees, kurz nach 20 Uhr die neuen Tollitäten vollmundig angekündigt hatte, ließen Prinz Hans-Peter I. (Theissen) und Siegburgia Doris I. die Jecken im ausverkauften Schützenhaus einige Musiktakte lang warten.

Schließlich brauchte das Prinzenpaar samt Gefolge, das mit Strohhut und Federboa herrlich im Stile der 20er Jahre kostümiert dem vom Festkomitee ausgerufenen Motto "Tradition" alle Ehre machte, etwas länger, um sich zu sammeln: Doch dann ging''s um so geballter in Richtung Bühne.

Dass die Siegburger Narren sich bereits so früh in der noch jungen Session über die Proklamation und ein Feuerwerk an jeckem Frohsinn freuen können, ist ein Novum. Beim frühen Proklamationstermin soll es laut Krengel auch künftig bleiben. "Da das Prinzenpaar von den Stadtsoldaten Rot-Weiß gestellt wird, wollen wir der Gesellschaft die Möglichkeit geben, das eigene Prinzenpaar auch im Ornat auf ihrer Sitzung zu präsentieren." Der neue Protector des Siegburger Karnvelas, Bürgermeister Franz Huhn, waltete erstmals seines Amtes und führte das Paar in seine Amtsgeschäfte ein.

1949 in Beuel geboren, gilt Prinz Hans Peter I. gleichwohl durch und durch als Siegburger Jung. Der Mitarbeiter einer Bonner Wohnungsbaugesellschaft wohnt seit 1994 in Hennef, ist der Kreisstadt aber aufs Engste verbunden.

Zum Karneval kam er durch seine 48-jährige Frau Doris, eine wachsechte Deichhäuserin. Die Facharzthelferin war bis 1996 bei der Damen-KG Sonnenschein. Als Aktiver war der Prinz zwölf Jahre Offizier bei den Stadtsoldaten. Inaktives Mitglied ist er bei den Husaren Grün-Weiß und der DKG Fidele Deichhäuserinnen.

Auch an ganz praktischen Erfahrungen im Straßenkarneval mangelt es nicht: 1988 gehörte er zum Gefolge von Carsten und Monika Milz, und vor zwei Jahren begleitete er Herbert Hess als Adjutant durch die Session. Mit der Prinzenwürde geht für die Theissens ein Traum in Erfüllung. Was sich so auch im Motto ihrer Regentschaft spiegelt: "Jeder Jeck ist anders, jeder anders jeck. Dat is net nur ne kölsch Spruch, dat is ene Lebenszweck".