Zauberer geben Kirchenoberen Saures

Sankt Augustin. Schlag 19.11 Uhr am Freitag eröffneten fidele Zauberer mit ihren riesigen Schlapphüten den närrischen Reigen auf der Karnevalssitzung im Pfarrzentrum von Sankt Maria Königin in Sankt Augustin.

Der stand nämlich dieses Mal unter dem Motto "Sagenhafte Pfarrei". Sagenhaft geriet denn auch gleich der Einzug des bestens aufgelegten Elferrates um Präsident Jürgen Welzel, der sich ausgiebig feiern ließ im nicht voll besetzten Pfarrsaal. Doch wer glaubte, der jecke Elferrat würde nur märchenhaften Frohsinn verbreiten, sah sich getäuscht.

Die Zauberer nutzten die Gunst der karnevalistischen Stunde, um ihren Kirchenoberen Saures zu geben. Selbst im ausgelassenen Treiben des Karnevals scheint die Gemeinde von Sankt Maria Königin ihre aktuellen Sorgen nicht ganz vergessen zu können. So jedenfalls kam es rüber, als Elferratschef Welzel in gewohnt launiger Manier und in Reimform, die zurückliegenden Ereignisse Revue passieren ließ.

Er monierte: "Ein Ei nach dem anderen" werde der Gemeinde ins Nest gelegt. So beklagte Welzel in seinem Bericht "aus der sagenhaften Pfarrei", dass durch die Zusammenlegung der Seelsorgebereiche "Sankt Augustin" und "Untere Sieg" eine Wochenendmesse weggefallen sei. Was Welzel ebenso auf der Seele lag: Der heftig diskutierte Weiheaufschub von Georg Schwikart zum Diakon.

Sein Resümee lautete: In Sankt Maria Königin fühle man sich schlichtweg "verwaltet, bis der Glaube erkaltet". Ungeachtet der humorig verpackten, aber wohl durchaus ernst gemeinten Seitenhiebe in Richtung Erzbistum, kam auch all das nicht zu kurz, was das Sankt Augustiner Narrenvolk seit jeher am Pfarrkarneval in Sankt Maria Königin schätzt: Viel handgemachtes jeckes Brauchtum. Dazu gehörte etwa der Auftritt der Männertanztruppe "Mortadella", einem Ensemble der Ministranten und ihrer Freunde.