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Kein Mann will eine Hexe mitnehmen

Kein Mann will eine Hexe mitnehmen

In Widdig werden nur Tänzer zugelassen - In Sechtem gastieren nur "Superstars" - In Rösberg schwitzt die "Obrigkeit" auf der Bühne und das Hemmericher Damenkomitee feiert Jubiläum

Bornheim-Widdig. Es geht doch nichts über eine solide Freundschaft: So konnten sich die "Widdiger Möhne" bei ihrer Mädchensitzung auf die Familie Kaebe verlassen, die die Damen in ihrem Restaurant "Rheinterrassen" nicht nur unterbrachten, sondern sich auch schon während der Probenarbeit vor Weiberfastnacht um die gute Bewirtung der jecken Weiber gekümmert hatten - kein Wunder, schließlich zählen Gastwirtin Inge Kaebe und ihre Tochter Sandra Kaebe zu den "Möhnen", wie Sitzungspräsidentin Annemie Schneider verriet.

Das Programm der Sitzung gestalteten die Damen natürlich selbst, so hatte Sibille Impekoven-Meier sogar eigens für die Begrüßung und den Abschied der Frauen zwei Liedtexte gedichtet. Einzige Verstärkung von außerhalb: Die Tänzer der KG Blau-Gold, "aber von denen kommen ja die Hälfte auch wiederum aus Widdig", lachte Schneider.

Bornheim-Sechtem. "2006 weed jehex" lautete das Motto des Damenkomitees "Drette Plöck", unter dem die Sechtemer zu ihrer Sitzung im Festzelt am neuen Sportplatz einluden. So tanzten die wilden Weiber zu Beginn des Programms als Hexen über die Bühne.

Am Ende des abwechslungsreichen Nachmittags kehrten sie zurück und verwandelten sich in allerlei bunte Gestalten, um dann mit den Männern des Ortes noch in den Abend hineinfeiern zu können - denn wer will schon eine Hexe mit nach Hause nehmen?

Zwischen diesen beiden Nummern lachten die Sechtemerinnen in Büttenreden über WM-begeisterte Sportskanonen und einen neuen Pfarrer, der sich vor seiner ersten Begegnung mit seinen Schäfchen erst einmal Mut antrinken muss.

Gespannt erwartete das Publikum den Tanz der "Blue Mondays", denn die Tanzgruppe der "Plöck" tritt außer auf privaten Feiern eigentlich nur bei der eigenen Sitzung auf. Die "Traumtänzer Merten" und die Jugend der "Schlossgarde Brühl" ergänzten das Damenkomitee, aber Sechtems Version von "ABBA" und die "Superstars" waren kaum zu übertreffen.

Bornheim-Rösberg. Im Festzelt der "Leckeren Mäuschen" war am Nachmittag die Hölle los, denn die Damen des Ortes hatten sich offenbar vorgenommen, die Luft zum Kochen zu bringen.

Wer immer sich bei dem Damenkomitee auf die Bühne traute wie Vizebürgermeister Heinrich Hönig, musste angesichts der feierwütigen Frauen schwitzfeste Schminke aufgelegt haben. Mit ihm wagte sich Ortsvorsteher Kurt Odenthal, ein wenig sogar Pfarrer Hans-Wilhelm Dümmer unter die Menge, mehr Männer duldeten die Mäuschen jedoch nicht.

So bestritten sie denn unter der Leitung ihrer Vorsitzenden Antonie Wieck und ihrer Stellvertreterin Marita Lang das Programm von der ersten bis zur letzten Nummer alleine, ein bunter Mix aus Sketchen, Büttenreden und Tanznummern.

Denn das Damenkomitee verfügt mit den "Mini-Mini-Mäuschen", den "Mini-Mäuschen" und dem "Tanzcorps" über drei verschiedene Tanzgruppen. Die "Leckeren Mäuschen" selbst kamen als "Cowgirls" und Indianerinnen und machten damit Rösberg zum "Wilden Westen".

Bornheim-Hemmerich. In der Gaststätte "Zum Schützenhof" lud das Damenkomitee "Rot-Weiß" Hemmerich zum Feiern ein, zum Feiern von Weiberfastnacht und ihrem Jubiläum. Denn das Damenkomitee besteht 2006 seit 50 Jahren.

Dementsprechend investierten die Damen diesmal nicht nur viel Mühe, sondern auch Geld in das Programm. Sie boten ihren Gästen zwei engagierte Gruppen: Eine ausgezeichnete Tanzgruppe aus Metternich und das "Dellbröcker Boore-Schnäuzerballett" mit ihrem urkomischen Maskottchen, einem Zebra.

Ebenfalls auf der Gästeliste stand Kinderprinz Lars I. (Mandt), der zwar Waldorfer Tollität ist, jedoch in Hemmerich wohnt und deswegen bei den Damen willkommen geheißen wurde wie ein waschechter Hemmericher Prinz.

Präsidentin Agnes Kiel, die seit 36 Jahren dieses Amt inne hat und deswegen das Jubiläum der Rot-Weißen mit besonderer Anteilnahme feierte, konnte außerdem zahlreiche Nummern von eigenen Kräften ankündigen aus der Reihe eines Fünferrates - ein Elferrat hätte auf die kleine Bühne nicht mehr gepasst, was der großartigen Stimmung in der Halle jedoch keinen Abbruch tat. Von der konnten die Herren der Schöpfung erst zur späten Stunde profitieren.