Im Visier der Sandkasten-Piratinnen
Meckenheimer Weiber nehmen Diäten, Computer und Politik aufs Korn
Meckenheim. (rom) Rund 250 jecke Wiever verwandelten die Schützenhalle zu "Hex Hex Alaaf" der Gardehexen der Prinzengarde in eine närrische Hochburg. Süße Träubchen vom Kegelklub "Das flotte Dutzend" zeigten ihre in Eigenregie gefertigten Kostüme. Selbst ist die Frau, das galt auch für Helma Schlicht.
Eigene Erfahrungen mit dem Computerzeitalter mahnte sie in ihrem selbst geschriebenen Vortrag an. "Bin längst über 70, und dann steht plötzlich ein Computer da." Sie nahm mit viel Humor endlose Telefonschleifen und inkompetente Beratung auf die Schippe. Dann brachten Tonn und Tönnchen (Gabi Stiebitz und Evelyne Siegberg) mit ihrem wuchtigen Programm und pfundigen Temperament die Mädels zum Kreischen - mit Witzen wie diesen: "Ich mach drei Diäten auf einmal", trumpfte Tönnchen auf. "Mit einer würd` ich ja nicht satt."
Auch hier ließen sich alle Tollitäten Meckenheims blicken und feiern. Renate Groesser und Christiane Düren begrüßten zudem die Abordnungen der Stadt-Garde, der Stadtsoldaten und zu guter Letzt ihrer Prinzengarde, die ihren niedlichsten Nachwuchs, die "ruude Stümpchen", wirbeln ließen.
Nach dem Rathaus-Sturm ging es auch im Meckenheimer Rathaus wieder jeck zu: Dort feierte am Donnerstag die Stadtverwaltung. Wer dieser nach der Bürgermeisterwahl im März auch immer vorsteht, sollte sich vor allem vor den "Sandkasten-Piratinnen" - die Erzieherinnen des Kindergartens Siebgebirgsring - in Acht nehmen. Die erblickten in ihrem Ausguck den Klabautermann - oder war es doch der künftige Bürgermeister? "Will er uns schrecken, dann wählen wir ihn ab und dann isser wieder weg", machten sie sich Mut.
Stephan Metzen führte in bewährter Manier durch das Programm, bei dem unter anderem Tonn und Tönnchen für Stimmung sorgten: "Ich han ne neu Brill" - "Weit- oder kurzsichtig?" - "Nee, durchsichtig". Die Vize-Bürgermeisterinnen der Stadt, Heidi Wiens (SPD) und Anne Viehmann (CDU), holten sich den Stadtverwaltungsorden ab. "Meckem Allaaf", rief Wiens, und Viehmann ergänzte: "Ich schließe mich nicht gerne einer SPD-Vorlage an. Dieses Mal fällt es mir leicht."
Altendorf/Ersdorf. Die Söße Möhne hatten in der voll besetzten Turnhalle Besuch von vielen verkleideten Engelchen und Teufelchen, die sich vom Männerballett "Heiße Socken" und ihrer Pyramide im Schottenrock begeistern ließen. Mehr Wirbel machte das Al-Erscher Pendant, die "Dicken Fööös", die in Holzschuhen zur Musik von "Zar und Zimmermann" auftrumpften. Hans Grommes, immer Zielscheibe zu Weiberfastnacht in Gisela Hilberaths Vorträgen, revanchierte sich als "Pittermännchen" bei Gisela Hilberath, in deren Vorträgen zu Weiberfastnacht er immer Zielscheibe ist.
Und das ging so: "Ein Mann lief ihr in Köln hinter her, und als sie ihn fragte, warum er das mache, meinte er: Seitdem du dich umgedreht hast, weiß ich das auch nicht mehr." Das Meckenheimer Kinderprinzenpaar, das Lüftelberger und das Merler Dreigestirn machten Obermöhn Agnes Brämm und den tollen Weibern ihre Aufwartung. Der Höhepunkt kam dann zum Schluss der Sitzung, als die Burgsängerinnen der Söße Möhne mit ihrer Hitparade den Saal noch mal richtig aufmischten.
