1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Alles ruhig in Rheinbach - "bis auf das Übliche"

Alles ruhig in Rheinbach - "bis auf das Übliche"

Pützstraße ist Karnevals-Treffpunkt, diesmal ohne Schlägereien

Rheinbach. (khs) "Das hat für mich nichts mit Karneval zu tun", sagte Hajo Henk, den Besen in der Hand. Der Anwohner der Pützstraße half den Mitarbeitern des Bauhofs, die gegen 14.30 Uhr zum Aufräumen angerückt waren. Wie in den Vorjahren trafen sich hunderte Rheinbacher Jugendliche an Weiberfastnacht auf der Pützstraße. Nach wenigen Stunden war die gesamte Straße mit Scherben von zerschlagenen Bier- und Schnapsflaschen übersät.

"Als ich den Zaun gesehen habe, war ich enttäuscht", spielte Henk auch auf jenen Bauzaun an, der von der Stadt entlang der Pützstraße bis zur Einmündung Junkergasse aufgestellt worden war. Er sollte eigentlich verhindern, dass die Jugendlichen die Häuser an der Junkergasse als Toilettenersatz benutzten (der General-Anzeiger berichtete). Doch da zwischen Hauswand und Zaun eine Lücke blieb, bot die mit Planen bespannte Abgrenzung eher zusätzlichen Sichtschutz.

Da der Zaun auch nicht bis vor den Eingang des Kosmetikstudios in seinem Haus reichte, wachte Henk darüber, dass dort auch wirklich nicht uriniert wurde. 2007 wurden an seinem Haus Rollläden beschädigt. Auch gestern hatten viele Jugendliche deutlich über den Durst getrunken - darunter auch Mädchen und Jungen, die jünger als 18 Jahre waren. Laut Polizei war ein Jugendlicher so stark alkoholisiert, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste.

"Was soll auch ein einziger Mitarbeiter des Ordnungsamtes ausrichten?", meinte Henk dazu. Er hatte beobachtet, dass am Vormittag lediglich ein Mitarbeiter vor Ort war. Der Wirt der Gaststätte "Endlos" hatte dagegen für sein Festzelt Sicherheitspersonal engagiert. Auf Nachfrage erklärte die Polizei, die mit elf Beamten vertreten war, dass die Lage ruhig sei - "bis auf das Übliche". Es habe zwar mehrere Fälle von Sachbeschädigung, allerdings keine Schlägereien gegeben.