Sing "Halleluja"

Das "Halleluja" donnert durch die Rheinhalle, angestimmt von den jecken Majestäten der Stadt - und gut 500 bunt kostümierte und gut gelaunte Karnevalisten singen mit. Der größte Chor weit und breit, schöner kann der Bornheimer Tollitätentreff kaum beginnen.

Bornheim-Hersel. Das "Halleluja" donnert durch die Rheinhalle, angestimmt von den jecken Majestäten der Stadt - und gut 500 bunt kostümierte und gut gelaunte Karnevalisten singen mit. Der größte Chor weit und breit, schöner kann der Bornheimer Tollitätentreff kaum beginnen.

Arm in Arm stehen sie auf der Bühne: die Roisdorfer Prinzessin Füsun I. (Mack), Prinz Werner I. und Prinzessin Sonja I. (Nettekoven) aus Bornheim, das Walberberger Dreigestirn Prinz Markus I. (Henseler), Bauer Stefan (Grüsgen) und Jungfrau Ricky (Thomas Rick), aus Merten Prinz Bonni I. (Ptassek), Bauer Ralf (Thissen) und Jungfrau Michaela (Michael Ziskoven) sowie die Hemmericher Prinzessin Regina I. (Heimig). Zugleich ist es einer der Höhepunkte am Dienstagabend.

"Ausverkauft" hatte Literatin Karin Schumacher ihrem Chef und Bürgermeister Wolfgang Henseler gemeldet. Der belässt es bei einer kurzen Begrüßung, übergibt an Präsident Wolfgang Raschke. Dass der das närrische Volk gut im Griff hat, beweist er locker aus der Bütt. Mit Gesten bringt er die Menge zum Klatschen, Schunkeln und Mitsingen.

Gut gewählt ist auch der "Eisbrecher": Marc Metzger, "Dä Blötschkopp", der aus dem Kölner Fastelovend nicht wegzudenken ist, zeigt sich in bester Laune: spontan, charmant-bösartig, gnadenlos gut. Ob eine Prinzessin "ins Kostüm geschossen", sein Kölschglas zu groß, der recht stumme Elferrat ein "Letztes Abendmahl in Bunt" oder die "Halle in Vier-Jahreszeiten-Dekoration" gar nicht so fröhlich aussieht, der Remagener nimmt sie alle aufs Korn.

Währenddessen kümmern sich Vereinsgemeinschaft und Förderverein um die Bewirtung. Und das Programm läuft Schlag auf Schlag mit Marita Köllner, Blom un Blömcher, Bötz un Bötzje, den Domstürmern, dem Traditionskorps Altstädter Köln 1922 und der Show-Band "Die Mennekrather" - bis nach Mitternacht.

Die Tollitäten spenden statt Kamelle im Zug für den Hospizverein Hürth 1 200 Euro, und die Jecken geben einen Obolus für die lange geforderte Behindertentoilette in der Rheinhalle und die Aktion "Jet zu müffele - Kein Kind ohne Mahlzeit".

Lieblingskostüme Alles ist subjektiv. Auch die Auswahl der schönsten Kostüme beim Tollitätentreff. Wir haben uns für drei originelle entscheiden müssen, viele Cowboys, Engelchen, Harlekine und etliche Fantasiegebilde blieben da leider außen vor.

Sabine Oschmann aus Brühl hat es als Pirat Jack Sparrow weniger auf goldene Schätze, als auf ihren ganz eigenen Schatz abgesehen und kümmert sich hübsch-männlich mit weiblichem Charme um ihren persönlichen Freibeuter. Gerda Kluth aus Merten kommt als Teufelchen mit niedlichen Hörnchen daher, erweist sich aber keineswegs als Satan.

Fröhlich feiert sie mit den anderen Höllenfürsten. Besonders knatschbunt ist Paradiesvogel Käthe Engels aus Merten. Leuchtend-Grün in vielen Schattierungen bestimmen ihr Kostüm. Schade, dass der Karneval in zehn Tagen vorbei ist.