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"Der ursprüngliche Karneval hat's schwer"

"Der ursprüngliche Karneval hat's schwer"

Damenkomitee Rot-Weiß Mehlem muss Sitzung wegen geringer Nachfrage absagen

Bad Godesberg. (ham) "Der ursprüngliche Karneval hat''s heutzutage schon schwer", sagt Petra Schlimm, die Präsidentin des Damenkomitees Rot-Weiß Mehlem. Dieser Tage muss sie schweren Herzens die für Sonntag, 25. Januar, im katholischen Pfarrheim, Kollgasse, geplante Karnevalssitzung absagen.

Und zwar wegen zu geringen Kartenverkaufs. "Das Komitee hat sich natürlich nach den Gründen gefragt: Ist es die Wirtschaftslage? Sind es Konkurrenzveranstaltungen?" Jedoch hätten die Damen von Rot-Weiß Mehlem die Entwicklung schon seit langem beobachtet, berichtet Petra Schlimm.

Nach 50 Jahren Rot-Weiß-Tradition könnten die älteren Damen nun nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen. "Und junge Leute kommen kaum nach." Über lange Zeit hätte das Komitee seine jährliche Sitzung jeweils zu Weiberfastnacht veranstaltet. Doch in den letzten Jahren seien die Frauen immer mehr weggeblieben.

"Die jungen Wiever brauchen doch Weiberfastnacht nicht mehr um auszugehen. Die gehen weg, wann sie wollen", hieß die Erkenntnis in Mehlem. Als Konsequenz bot das 18-köpfige Komitee aus 35-bis 83-jährigen Damen im letzten Jahr erstmals keine reine "Weibersitzung", sondern die Variante Sonntagssitzung auch mit Männern an. Was 2003 noch gut ankam, aber nun dieses Jahr abgesagt werden muss.

Ursprünglicher Karneval biete kein Programm mit Kölner Spitzenkräften, sondern mit Nachwuchskarnevalisten direkt von nebenan. Gruppen wie die Höhner könne sie jedoch auch im Fernsehen erleben, meint die Mehlemer Präsidentin.

Von der Stimmung her sei das aber kein Vergleich zum "kleinen Karneval. Da feiern wir selbst und setzen uns nicht hin nach dem Motto: Lass mal kommen". Wobei sich die Rot-Weiß-Dame dann aber nicht die Hoffnung auf die nächste Karnevalssession nehmen lässt.

Dieses Mal gebe es eben keine Sitzung. Aber in Zukunft wolle man in Mehlem auf jeden Fall wieder seinen Spaß haben und ordentlich feiern. "Und das, ohne ein Vermögen dafür ausgeben zu müssen".