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"Completly Naked" und die Blues Brothers

"Completly Naked" und die Blues Brothers

Riesenstimmung, aber nur wenige Kostümierte bei der Jugendparty in der Küdinghover Ennerthalle - Tanzwütiges Programm ohne Ordensverleihung bei der Ramba-Zamba Veedelssitzung in Müldorf

Küdinghoven. Ein originelles Konzept, eine perfekte Durchführung und eine tolle Stimmung. Das lässt die Jugendkarnevalsparty der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft (KG) immer wieder zu einem Erfolg werden.

In diesem Jahr kamen rund 100 junge Partygänger zum Feiern in die Ennerthalle und ließen sich bis zwei Uhr nachts von DJ Johannes Held die Musik direkt in die Hüften pumpen. "Wir wollen die Jugendlichen durch eine eigene Veranstaltung an den Karneval heranführen", sagte Pressesprecher Frank Hinterkeuser, der die Jugendkarnevalsparty organisiert hatte und auch moderierte.

Das System ist bewährt: Bereits vor mehr als 30 Jahren hat die KG zum ersten Mal ein närrisches Treiben nur für Jugendliche ausgerichtet. "Damals war es die erste Karnevalsparty ihrer Art in Bonn, heute ist sie Kult", so Hinterkeuser.

Was die Musik anbelangt, setzte er diesem Jahr jedoch erstmals neue Maßstäbe: Die Sounds sollten nicht nur ausschließlich aus der Box, sondern auch live die Tanzbeine in Schwung bringen. Hinterkeuser hat daher die beiden Bonner Bands "Completly Naked" und "Azurius" engagiert, die es mit gefühlvollen Balladen und ansprechenden Gitarrensounds spielend leicht schafften, die Tanzfläche zu füllen.

Einziger Wermutstropfen an diesem Abend: Weder Clowns noch Piraten oder Zauberer waren auf den Tanzflächen zu erblicken, da kaum einer der Jugendlichen kostümiert war. Eine der wenigen Ausnahmen waren Sarah Ulrich und Anja Schlieker (beide 20), die sich viel Mühe gemacht hatten und als Playboyhäschen und Engelchen erschienen waren.

"Eigentlich sollte niemand ohne Kostüm reingelassen werden", waren sich die Freundinnen einig. Einen Grund für die Kostüm-Notstand hatte Mario Knedel parat: "Die Jugendlichen haben heute kein Selbstbewusstsein mehr", kritisierte der 23-Jährige. Spaß habe er aber trotzdem, und bei der Jugendkarnevalsparty 2007 sei er auch wieder dabei.

Vilich-Müldorf. Karneval oder nicht Karneval - das war die Frage, die sich angesichts der Ramba-Zamba Veedelssitzung stellte, die in der Mühlenbachhalle über die Bühne ging.

Zwar kamen die rund 250 Gäste eindeutig karnevalistisch verkleidet, aber die Veranstalter, die "Traditions A-Jugend - Verein zur Förderung karnevalistischer Umtriebe", hatte sich ein tanzwütiges Programm "ohne Ordensverleihungen, Sitzungskarneval und dreimal Alaaf ausgedacht", wie Präsident Andreas Hombach erklärte.

Zuerst einmal hatte der Verein, der 1988 aus einer Fußballmannschaft entstanden ist, zwei Tage lang Hand an der Mühlenbachhalle angelegt: Die Bühne wurde verlängert, die Fenster durchgängig mit schwarzen Vorhängen bedeckt und mit Netzlichterketten dekoriert.

Die schummrige Stimmung sollte ja mit dem eher unkarnevalistischen Motto harmonieren: die Rückkehr der legendären "Blues Brothers". Die beiden Kultfiguren erlebten ihr Comeback durch die beiden Moderatoren Norbert Hombach und Robert Pütz, die in den typisch schwarzen Anzügen und mit dunkler Sonnenbrille die Bühne unsicher machten.

Die 20 Mitglieder der Traditions-A-Jugend hatten sich passend dazu als Müldorfer "Police-Department" verkleidet und neben der "Verfolgung" der Doppelspitze vor allem den Kampf gegen den Hunger und Durst der Gäste aufgenommen.

Und der Elferrat? Dieses wertvolle Amt wurde von der Mädchentanzgruppe "Buired Plug" bekleidet, die die Partygänger mit einer MTV-reifen Tanzakrobatik gnadenlos in ihren Bann zogen. Zumal das Programm zuvor schon keine Wünsche offen gelassen hat:.

Schlagerfans kamen durch die "Bönnsche" vom WDR und Kölschrockanhänger durch "KammJa" aus Köln auf ihre Kosten. Aber ob man es nun Party, Konzert oder Sitzung nennt - das Ende war wie so oft karnevalistisch: Alle lagen sich in den Armen und sangen "En unserem Veedel".