Närrische Notizen

Funkentöter empfangen Prinzen in der Feuerwache - Internationales Narrentreiben bei der Deutschen Welle - Kids der Michaelschule präsentieren ihre Kostüme - Liebfrauenschule sperrt Jungs von Karnevalssause aus - Bonner Prinzenpaar im Freizeitmarkt Knauber - Bonner Jecken besetzen die City-Wache

Nordstadt. (meu) Wer sich jeden Tag mit Kräften für das Wohl der Bürger einsetzt, darf an Karneval auch richtig feiern: So ging es Freitag beim Prinzenempfang der Bönnsche Funkentöter, der Karnevalsgesellschaft der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr, in der Feuerwache 1 am Lievelingsweg dann auch hoch her.

Fastelovend sei in Bonn an vielen Plätzen zu Hause und selbstverständlich auch hier, sagte Prinz Ralf I. Bonna Miriam I. bedankte sich für die vielen Karnevalsveranstaltungen, die die Funkentöter auf die Beine gestellt hatten: "Ohne euch geht es nicht." Für die verschiedenen Tollitäten, die Hof hielten, hatten sich die Feuerwehrleute etwas Besonderes ausgedacht: Jedes Prinzenpaar oder Dreigestirn durfte einmal im Korb eines Leiterwagens rund 30 Meter hoch über der Stadt schweben.

Ein Angebot, das sich das Prinzenpaar aus Bad Godesberg nicht entgehen ließ. "Es war zwar etwas windig, aber die Aussicht ist einfach wunderbar", sagte Prinz Otto I. "Im wörtlichen Sinne ein karnevalistischer Höhepunkt", fügte Godesia Gerti hinzu.

Endenich. (meu) Auch im Freizeitmarkt Knauber an der Endenicher Straße haben die Jecken das Sagen. Mit klassischen kölschen Karnevalshits begrüßten Geschäftsführerin Ines Knauber-Daubenbüchel, Vertriebsleiter Nektarios Bakakis und Filialleiter Peter Schreiber Prinz Ralf I. und Bonna Miriam I.

Dass es zum Empfang auch richtig karnevalistisch aussah, war der Verdienst der "Wackelzahnkinder", die Vorschulgruppe der Tageseinrichtung "Botania". Mit ihren Betreuerinnen Jasmin Froitzik, Martina Storm und Mechthild Eisen hatten die 28 Mädchen und Jungen vier Karnevalskollagen gebastelt.

Bonn-Mitte. (meu) Widerstand zwecklos. Wenn Bonns oberste Jecken anrücken, streckt sogar die Polizei die Waffen. Doch bevor die Tollitäten gestern am frühen Abend die Herrschaft auf der Karnevalsparty in der City-Wache in der Bornheimer Straße übernehmen konnten, galt es zuerst, die Aufgabe zu lösen, die ihnen die jecken Ordnungshüter gestellt hatten. Abwechselnd sollte man sich gegenseitig Begriffe pantomimisch vorspielen, die der andere dann erraten musste.

Dabei zeigte Bonna Miriam I. eine wahre schauspielerische Meisterleistung. Es gelang ihr, das im Bönnsche Fastelovend absolute Tabu-Wort "Düsseldorf" ohne die Hilfe von Worten so darzustellen, dass es Ralf I. erraten konnte.

Gronau. (meu) Karneval international war am Freitag in der Deutschen Welle angesagt. Zum närrischen Treiben begrüßte Intendant Erik Bettermann 350 Gäste, darunter hochrangige Diplomaten aus Argentinen, Kuba, Äthiopien, Russland, Tunesien und der Türkei. Selbstverständlich durften auch Prinz Ralf I. und Bonna Miriam I. nicht fehlen.

Letztere fand großen Gefallen am Motto der Deutschen Welle "Anders ist bei uns normal", das ihr bei ihrem letzten Besuch schon aufgefallen war. "Das habe ich mir dann richtig zu Herzen genommen", sagte die Bonna. Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt der Kölner Domstädter, der Royal Naval Volonteer Band aus England und der schottischen Royal Naval Piper's Society. Lautstark hallten Blasinstrumente, Trommeln und Dudelsäcke durch den Saal.

Unter anderem gaben die Musiker das Stück "Highland Cathedral" zum Besten, das unter dem Titel "Du bess die Stadt" als Karnevalsklassiker der Bläck Föös bekannt ist.

Weststadt. (fhg) Die Narrenschar war kunterbunt und wild: ob vermummter Beduine, Schildkröte oder "Indiana Jones" - sorgfältig hatten die Kinder ihre Kostüme gewählt. Gemeinsam mit ihren Lehrern nutzten die rund 170 Grundschüler der Michaelschule die Weiberfastnacht, um ihre Verkleidungen bei einem Karnevalszug in die Turnhalle Wegelerstraße zu präsentieren. Dort warteten auf sie Spiele und ein Buffet voller Leckereien.

Besonders gespannt waren die Nachwuchsjecken auf den Besuch des Bonner Kinderprinzenpaares Alexander I. und Jennifer I.. Zumal die beiden von den Bonner Stadtsoldaten begleitet wurden, bei denen auch Klassenkamerad Stefan (8) tanzt. "Wir wollen den Kindern das Brauchtum Karneval näher bringen", so Sandra Wehler-Supplie, Lehrerin an der Michaelschule.

Bonn-Mitte. (fhg) Abgeriegelt wie eine Festung war die Liebfrauenschule an Weiberfastnacht. Grund: Die Schulleitung befürchtete einen übergroßen Andrang von Jungs. In der Schule selbst schien niemand die Ausgesperrten zu vermissen. In einer Polonaise zogen die Mädchen durch die Klassen und in die Aula zur großen Karnevals-Sause.

Dort wartete ein buntes Programm, dass die Schülervertretung vorbereitet hatte. Natürlich durfte da auch hoher Besuch nicht fehlen. Und so gab sich ihre Lieblichkeit, die Kinderprinzessin von Witterschlick, Cora I. (Anuth), die Ehre. Für die Zwölfjährige ein ganz besonders aufregender Termin. Schließlich besucht sie selbst die Klasse 6c der Liebfrauenschule.

"Nutzt die Gelegenheit und kommandiert alle Jungs herum", forderte sie ihre Mitschülerinnen auf, bevor sie zur großen Ordensverleihung überging. Den erhielten nicht nur Schulleiterin Brigitte Lenz, Klassenlehrer Ludwig Heßeler und die stellvertretende Klassenlehrerin Anne Hünerbein, sondern die gesamte 6c.

Bonn-Mitte. (gts) Frische Quesadillas, würzige Molletes und eine waschechte Pinata: die Kinder des Pfarrverbands Bonn-Mitte feierten im Pfarrheim von St. Joseph eine Karnevalsfete der ganz besonderen Art: Carneval Latino-Americano. "Wir wollten den Kindern mal etwas ganz Besonderes bieten", erklärte Lilo Zervakis, Organisatorin der Feier und Mitglied im Pfarrgemeinderat.

"So lernen die deutschen Kinder einmal eine andere Kultur kennen." Gespannt lauschten alle, als Zervakis von den Bräuchen der alten Indianerstämme berichtete. Und die lateinamerikanischen Kinder der Gemeinde freuten sich über ein bisschen Tradition aus ihrer Heimat. Den Kindern gefiel es offenbar: Mit Feuereifer liefen sie bei "Viaje a Jerusalem" (Reise nach Jerusalem) durch den bunt geschmückten Raum, natürlich zu mexikanischer Musik. "Viva la fiesta!" Und auch die lateinamerikanischen Speisen, von den Müttern der Gemeinde zubereitet, schmeckten allen ganz wunderbar.

"Wir machen diese Fete, um uns bei den Kindern zu bedanken, die sich in der Gemeinde engagieren", sagte Claudia Neyer von der Gemeinde. Dass man sich zum Beispiel als Sternsinger engagiert, sei alles andere als selbstverständlich.