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Prinz und Bonna lichten Anker für jecken Segeltörn

Prinz und Bonna lichten Anker für jecken Segeltörn

Mit Feuerzauber und Konfetti lassen die Bonner Andreas II. und Katharina II. in der vollen Beethovenhalle hochleben - Das Bützen dient in den nächsten Wochen der Völkerverständigung - Blüm sagt's mit Rosen

Bonn. Alle Mann die Leinen los: Das dolle Narrenschiff ist seit Freitag auf Fahrt. Feuerzauber, Konfetti, Luftschlangen und dazu der Jubel der Narren in der vollen Beethovenhalle.

So sieht das aus, wenn jecke Bonner ihr neues Prinzenpaar hochleben lassen. Andreas II. (König) und Katharina II. (van Dorp) lichten voll Freude die Anker, bis sie an Aschermittwoch wieder den Heimathafen ansteuern.

Auf eine stürmische See können alle verzichten, halten's lieber mit dem Motto "Bonn am Rhing nur Sonnesching". Die Jecken schwenken voll Freude die Sonnenblumen an den Tischen. Eine Creme schützt gegen Sonnenbrand. "Das Hoch 'Katharina' bringt uns einen wolkenlosen Himmel und ausgiebigen Sonnenschein", verspricht Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann.

Warm vor allem ums Herz wird's dabei dem neuen Prinzen, ein Kolpinger mit vielen Fans: "Das war ein Traum, den ich nie gewagt habe zu träumen", schwärmt Andreas II. Als Ordensmeister ist er seit Jahren karnevalserprobt, wenn auch in der zweiten Reihe. Es lief immer nach dem Motto von Sänger Klaus Lage: "Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert."

Da kann er im wahrsten Sinne des Wortes ein Liedchen von singen, steht jetzt selbst im Rampenlicht. Doch warum nur von sich selbst erzählen? "Ming gruße Bonna es et van Dorps Kathrinche", stellt der Prinz die Frau an seiner Narrenseite vor - wieder nach Noten. Die ist mit ihrem Charme die Kapitänin des Törns, denn Katharina II. liebt das Segeln.

In "unbekannte Gewässer" will sie nun aufbrechen, Abenteuer erleben. Aus Adjutanten werden Matrosen, aus Paginnen Schiffsmädels. "Wir haben als Tauschobjekte Prinzenorden und Festabzeichen für die Ureinwohner der verschiedenen Regionen, der Stadtteile von Bonn, dabei."

Doch viel schöner noch als das ist natürlich ein Bützchen, "das Beste für die Völkerverständigung", weiß die Bonna. Wer soviel plant, hat es verdient, in Amt und Würden gehoben zu werden. Die OB überreicht Prinz und Bonna die Insignien der Macht.

So schippert der ganze Tross erst einmal in kurfürstliche Gefilde. Dort warten im Elferrat neun Ex-Bonnas, herrlich zurecht gemacht mit handgefertigten Perücken und Rokoko-Kostümen. In den Haaren zwitschern Vögelchen und glitzern Christbaumkugeln. Verführerisch, diese Damen.

Das findet auch Norbert Blüm, einziger Mann in der Weiberriege, und überreicht Röschen. "Ich verlasse mich auf mein Bönnsch und meine Spontaneität", sagt Marlies Stockhorst. Die Festausschuss-Vizepräsidentin moderiert erstmals die Proklamation, macht ihre Sache gut.

Der bergische Jung schlägt erneut die Brücke zwischen Karneval und Kirche. Wer den bucht, macht nie was falsch. Die Klüngelköpp erwecken alte Karnevalsschlager zu neuem Leben. Unzählige Tuschs und Lacher später werden die letzten Lichter auf dem Kahn gelöscht. Es ist tiefe Nacht, auch Narren müssen schlafen gehen.

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