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Prinz und Bonna spielen in der "Lustigen Witwe" mit

Prinz und Bonna spielen in der "Lustigen Witwe" mit

Bachmann: Kontakt zu Kabarett und Theater intensivieren - Neuer Weg des Rosenmontagszugs

Bonn. Johannes Rau bekam ihn schon, auch Willy Millowitsch schmückte sich mit ihm: Der "Mäuse-Orden" ist zurück. Der Förderpreis des Festausschusses Bonner Karneval für die Verbindung von Karneval mit Kabarett und Theater erlebt nach seiner Hochphase in den 70er und 80er Jahren eine Renaissance.

Festausschuss-Präsident Horst Bachmann stellte am Mittwoch die Neuheiten der Session vor: mehr Bürgernähe durch Treffs bei Straßenfesten, verstärkter Schulterschluss mit der Kultur, ein veränderter Zugweg und das Bonner Prinzenpaar in der "Lustigen Witwe". Integration, Identifikation und Werbung für die Stadt hat sich der Festausschuss Bonner Karneval auf die Fahnen geschrieben.

"Das Brauchtum wächst nicht mehr von selbst nach - auch nicht durch Schule und Elternhaus", stellte Bachmann fest. Der Karneval müsse mehr als bisher auf die Bürger zugehen - "da, wo sie sind". Also werden Prinz Willi III. und Bonna Birgit I. zum Beispiel nach Poppelsdorf, Endenich und Duisdorf gehen, zu Passagen-Treffs mit Musik. Bachmann erhofft sich Straßenfest-Atmosphäre.

Die Proklamation von Prinz und Bonna findet am 4. Januar in der Beethovenhalle statt. Und der Bundeskanzler wird wahrscheinlich auch wieder zum Tollitäten-Empfang nach Bonn kommen - wenn alles klappt, im Palais Schaumburg. Die Verbindung zwischen Karneval und Theater wird am 9. Februar in die Tat umgesetzt: Dann steht das Prinzenpaar bei der Operetten-Aufführung "Die lustige Witwe" auf der Bühne. Das Bonner Kinderprinzenpaar wird künftig nicht mehr im Stadthaus proklamiert, sondern in Schulen. Und zwar am 5. Januar im Collegium Josephinum.

Unkenrufen zum Trotz drückt sich der Rosenmontagszug nicht vor der Altstadt - im Gegenteil. Bachmann stellte klar, dass der Zugweg dort ausgebaut werde: Heerstraße, Wolfstraße, Breite Straße, Maxstraße, Vorgebirgsstraße, Adolfstraße, Dorotheenstraße. 16 statt bislang zwölf Kommentatoren werden das jecke Zoch-Treiben begleiten - darunter Stadtdechant Wilfried Schumacher und die Kabarettisten Anka Zink und Andreas Etienne. Anstelle der so genannten Kneipentour soll erstmals der Orden "wider den tierischen Durst" verliehen werden - für eine Wirtschaft, die sich besonders für die jecke Zeit einsetzt.