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Prunksitzung der "Ringener Wendböggele": Mit kölsche Tön' und Klingelpütz

Prunksitzung der "Ringener Wendböggele" : Mit kölsche Tön' und Klingelpütz

"40 Jahre Grafschaft", so lautet das Sessionsmotto der Karnevalsgesellschaft "Ringener Wendböggele". Die Jecken erinnern damit an den Gastauftritt des berühmten Zirkus Charles Knie im vergangenen Jahr anlässlich des runden Gemeinde-Geburtstages.

Da ließen sich die "Wendböggele" nicht lumpen und boten bei ihrer großen Prunksitzung in der Turnhalle einen ebenso wilden wie bunten Mix aus Tanz, Musik und Büttenreden, umrahmt von lustigen Clowns und knuffigen Stofftieren.

Durch die Sitzung führte Vizepräsidentin Sigrid Mücke mit viel Charme und Witz - und das, obwohl sie erst tags zuvor von ihrem Glück erfahren hatte. Der etatmäßige Sitzungspräsident, Jürgen Knieps, war nämlich erkrankt, und auch sein Vertreter, Alfred Mücke, sowie "Wendböggele"-Chef Albert Zabbei mussten am Sitzungsabend das Bett hüten.

So "opferte" sich die ehemalige Prinzessin heldenmutig und bereitete sich innerhalb von wenigen Stunden auf die anspruchsvolle Aufgabe vor.

Neben den Auftritten der Garde begeisterten auch die anderen Tanzgruppen der "Ringener Sterne" das Publikum. Sehenswerte Tänze legten darüber hinaus die Kölschen Domputzer, die Hafengarde aus Oberwinter und die Prinzengarde aus Meckenheim aufs Parkett. Einer der Höhepunkte war wie in jedem Jahr der Auftritt des Männerballetts "Ringener Perlen", das von Sigrid Laux, Ina Ockenfels und Marion Schmitz trainiert wird.

Die neun Herren verwandelten ihren Einmarsch in den Saal allerdings in eine kleine Demonstration, denn als düstere Mönche verkleidet trugen sie zwei Holzkreuze vor sich her mit der Aufschrift "Lebensqualität ade dank Güllesee!"

Doch auf der Bühne angelangt, warfen sie die dunklen Kutten ab und strahlten in babyrosa glänzenden Ballettkostümen um die Wette. Zur Ballettmusik von "Schwanensee" schwebten sie schwergewichtig über die Bühne, bevor sie mit einem Potpourri aus "Schallali Schallalla" von den Köln Girls, "Sie hatte nur noch Schuhe an" von Mickie Krause, "Sieben Tränen" von Ina Colada und "Barbie Girl" von Kim Gloss und DJ Mambo das Publikum zum Johlen brachte. Als Zugabe tanzten sie zu Siw Malmkvists "Primaballerina" noch einmal, dass ihnen fast die rosa Perücken vom Kopf flogen.

Herzlich lachen konnten die Jecken im Saal beim Auftritt vom "Knubbelisch vum Klingelpütz" (Ralf Knoblich), der Einblicke in den Ossendorfer Knast gab und seine Zuschauer auf typisch kölsche Art nach "Kalkar-Traz" oder in die "verbotene Stadt", nach "Mostricht-City", entführte.

Die "Landpomeranzen" präsentierten ein lustiges Frauen-Zwiegespräch und hatten auch musikalisch einiges zu bieten. Jakob Mießeler aus Euskirchen, seines Zeichens Träger des goldenen Verdienstordens mit Brillanten des Bundes Deutscher Karneval, traf mit seinen Witzen den Nerv des Publikums.

Zur guten Stimmung im Saal trugen nicht zuletzt auch die stimmungsvollen Auftritte der Musikgruppen "Jeckeditz" und "Barhocker" ebenso bei wie das lustige Duo "Die Burgstürmer" aus Wormersdorf. Es war schon weit nach Mitternacht, als die letzten närrischen Töne in der Turnhalle verklungen waren, und die Besucher stellten einmütig fest: "Ein toller Abend - auch ohne Tollitäten."