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Der Tag, an dem Hubert Busch seinen Schlüssel vergisst

Der Tag, an dem Hubert Busch seinen Schlüssel vergisst

Breisiger Frauen "janz doll"

Bad Breisig. (wtz) Man musste schon früh aufstehen, wollte man bei der Erstürmung des Rathauses durch die Breisiger Möhnen dabei sein. Schon um halb neun hatten sich die Damen vor dem Haus versammelt und es bot sich ihnen ein seltenes Bild. Der Herr des Hauses, Bürgermeister Hubert Busch, stand selbst vor verschlossenen Türen. Aus dem einfachen Grund: Er hatte in der morgendlichen Eile den Schlüssel zu "seinem Dienstsitz" vergessen.

Dem Problem wurde allerdings schnell Abhilfe geleistet, so dass sowohl dem Bürgermeister als auch den Möhnen alle Türen offen standen. Wenige Minuten später konnte Busch, dem Anlass des Tages entsprechend gekleidet in Frack und Zylinder, die Damen in seinem Dienstzimmer in der dritten Etage, mit karnevalistischer Musik begrüßen. In geübter Art und Weise, bewaffnet mit Blumen, Geschenken und dem wichtigsten Utensil, der Schere, besetzten die Möhnen das Refugium des Hausherrn und griffen nach der "närrischen Macht" für diesen Tag.

Bürgermeister Busch ergab sich ohne große Gegenwehr der weiblichen Überlegenheit und nahm aus den Händen der Obermöhn, Ursula Nass, als Geschenk eine Laterne in Empfang. "Zum Einen können Sie sich selber nach den langen Ratssitzungen den Weg heimleuchten", erklärte die Obermöhn die Funktion der Lampe, "zum Anderen können sie jetzt aber auch die zum Teil fehlerhafte Beleuchtung der Breisiger Straßen persönlich aufbessern".

Ein wenig verlegen ob dieser Anspielung versuchte der Hausherr die Damen mit Sekt und Kaffee zu besänftigen, was ihm auch, verbunden mit einem Nachschlag, gelang. Die Möhnen stärkten sich im Rathaus für den Höhepunkt des Weiberdonnerstages, dem traditionellen Kaffeeklatsch in der Breisiger Jahnhalle, wo sie Damen in gemütlicher Atmosphäre "ihren" Tag feiern.