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Männliche Narren sind nur vereinzelt geduldet

Männliche Narren sind nur vereinzelt geduldet

Lorenz Denn kapitulierte im Remagener Rathaus

Remagen. (ln) Remagen ist fest in Narrenhand. Angeführt von Uschi Schunk bliesen die Möhnen am Donnerstag zum Sturm aufs Rathaus. Musikalisch angetrieben vom Spielmannszug Rheinklänge und flankiert von Prinzengarde und der Spitze der Stadtsoldaten, bahnten sich die "jecken Wiever" ihren Weg zum Bürgermeistertempel. Dort wartete schon Stadtoberhaupt Lorenz Denn, der sich der Obermöhn ehrfürchtig mit einem Knicks ergab. Doch auch der Kniefall rettete ihn nicht vor dem Verlust seines am Hals baumelnden "Schnibbelchens".

Als Zeichen der Machtübernahme trat Fähndelschwenkerin Maria Schorn in Aktion. Für ihren schwungvollen Einsatz verlieh ihr Uschi Schunk den ersten Möhnenorden des Tages. Den zweiten verdiente sich Margret Rzepka, die Geburtstag hatte und als Kommandeuse 25 Jahre lang die Stippeföttche unter ihre Fittiche nahm. Vereinzelt wurden männliche Narren geduldet, aber die Obermöhn machte klar, was sie von ihnen hielt: "Männer sind wie Wolken - Je eher sie sich verziehen, desto schöner ist es."

Mit ihrem gewohntem Brachial-Charme machte Uschi Schunk den Bürgermeister auf ein zum Himmel riechendes Ärgernis aufmerksam. Als Hinweis auf die mit Hundekot gepflasterte Gasse, die vom Parkplatz zum Markt führt, überreichte sie Lorenz Denn ein "Achtung"-Schild mit dem eindeutigen Zusatz "Seitenstreifen nicht begehbar". "Dat Pissjängelche weed zo jemaat", versprach der Bürgermeister und besänftigte die Möhnen mit Euro-Beutelchen und Dosen mit der Aufschrift "Mit Energie durch den Karneval".

Die Ansprache ans Jeckenvolk übernahm Prinzessin Evita I. Reisdorff. Prinz Wolfgang III. Reisdorff hatten die Möhnen mit einem Mundschutz ruhig gestellt. Lediglich für ein kräftiges "Alaaf jecke Möhnen" wurde ihm die "Sprech-Sperre" entfernt. Dies nutzte er für ein vielversprechendes "Mein ist die Rache, sprach der Herr".