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Der Neue hat gegen die Stadtmauremöhne keine Chance

Der Neue hat gegen die Stadtmauremöhne keine Chance

Sinziger Wiever hatten es auf Wolfgang Kroegers Krawatte abgesehen

Sinzig. (lz) Eine bestens gelaunte, große Schar der Stadtmauremöhne, ein Prinzenpaar, die Kinderprinzessin des TV und jede Menge Stadtsoldaten: Die Jungs im "Weißen Verwaltungsdomizil am Kirchplatz" in Sinzig hatten gegen die Attacke der Narrenschar am Donnerstag einfach keine Chance. "Ich bin kaum vier Wochen hier und die Macht schon wieder los", erklärte Stadtchef Wolfgang Kroeger den Versuch einer kleinen Gegenwehr: Der Sinziger Verwaltungschef hatte in diesem Jahr erstmals die Ortsvorsteher aus den Stadtteilen und die Ortsvorsteherin aus Koisdorf eingeladen.

Sozusagen als Verstärkung gegen das jecke Geschwader. Außerdem unternahm der neue Sinziger Bürgermeister so etwas wie den Ansatz einer Absetzbewegung. Doch da waren Sinzigs gewitzte Möhnenschar und Obermöhn Renate Jung natürlich vor. Im Ringen ums Rathaus hatten die Mädels einfach den größeren Erfahrungsschatz. Was sie darüber hinaus bewiesen, als sie den Fluchtweg im Treppenhaus und den Schlips des Bürgermeisters abgeschnitten hatten.

Dass die Rathausverteidigung nicht über gute Vorsätze hinauskommt, liegt vor allen Dingen daran, dass die Mädels gut organisiert sind. Die Runde um "Vorzimmerregentin" Gisela Weber hatte in jeder Hinsicht beste Vorarbeit geleistet. Zudem waren die Tollitäten Prinz Markus I. Klapperich und Prinzessin Nicole I. Otter sowie Kinderprinzessin Ines I. Linares vom TV 08 bereits zuvor samt Stadtsoldaten in den Ratssaal eingesickert.

Nachdem die Machtfrage geklärt war gab es "Blömche" für Obermöhn Renate Jung. Die hatten es übrigens in Form eines Zuschussschecks in sich: "Wir haben den Betrag gleich gelassen, aber Euro dahinter geschrieben", meinte Kroeger. Der kassierte dafür im Gegenzug Orden und Bützchen.

Am Schwerdonnerstag hatten halt die Mädels das Sagen und das bewiesen sie im gesamten Sinziger Stadtgebiet. In der Stadt waren nach dem Rathaus die Banken Eroberungsziele der Möhnen, die anschließend zum Möhnewibbel auf dem Marktplatz antraten und in die Narrhalla Helenensaal weiter stürmten. Dort war vier Stunden lang jeckes Programm mit vielen Eigenproduktionen der Mädchen angesagt.

In Westum und Bad Bodendorf waren der Saal Herges und der Saal "Beim Cholin" die Schauplätze des Möhnegeschehens. Zwei Besonderheiten waren außerdem zu vermelden. In Koisdorf feierten die jecken Mädchen im Saal Schneider ihr 30-jähriges Bestehen. Und in Löhndorf wurde zwar gewibbelt, aber den Kaffeeklatsch samt Sitzung gibt es erst am Sonntag in der Schützenhalle auf dem Mühlenberg.