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Westums Schlachtruf heißt ab Mitternacht "Pssst"

Westums Schlachtruf heißt ab Mitternacht "Pssst"

Lärmmessungen bei der Sitzung

Sinzig-Westum. (lz) Und sie bewegten sich doch: Die Westumer Jecken feierten im fast ausverkauften Festzelt ihre große Kappensitzung. In deren Vorfeld hatte es juristischer Auseinandersetzungen mit den Anliegern gegeben, die mit allen Mitteln versucht hatten, die Veranstaltung wegen zu großer Lärmbelästigung zu verhindern. "Et kütt wie et kütt", KG-Chef Rudi Fuchs und Sitzungspräsident Tünn Milbradt sahen die Sache vor der Sitzung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Lachend, weil sich das Festzelt richtig gut füllte und nach der Entscheidung des Koblenzer Verwaltungsgerichtes der Zeltkarneval überhaupt stattfinden konnte. Weinend, weil die Entscheidung mit Auflagen verbunden war und die Verfahren in der Hauptsache ja längst noch nicht entschieden sind.

Punkt 19.07 marschierte der Elferrat ein und gab damit den Startschuss für eine in vielerlei Sicht bemerkenswerte Sitzung. "Pssst, wir müssen uns an eine neue Geräuschkulisse gewönnen", Sitzungspräsident Tünn Milbradt ging auf seine eigene Art auf die Geschehnisse im Vorfeld ein. Über den Sachstand der juristischen Streitigkeiten hatte die KG Rot-Weiß die Besucher am Eingang per Flugblatt informiert. Dann ging es mit dem traditionellen Fähndelschwenken weiter.

Der siebenjährige David Küpper erledigte diese Tradition mit Bravour. Und so richtig los ging es dann mit einem Stück karnevalistischem Urgestein aus dem Murreland. Ägidius Fuchs machte den Eisbrecher. Der Mann hat nun wirklich Erfahrung in der Bütt, um genau zu sein, in der Rolle des "Drüjje Pitter" seit exakt 49 Jahren.

Reichlich Jubiläen galt es zu Feiern. Die Tanzgruppe "Las Bailas", die seit zehn Jahren besteht, tat dies mit gleich zwei Auftritten. Einfach nett, die Idee, Tänze und Kostüme der vergangenen Jahre noch einmal in einer kleinen Modenschau zu präsentieren. Und dann zeigte sich der Karneval im Murreland urwüchsig und originell: Die Westumer Möhne boten "Das Gerücht".

Mit Rolf Hirsch und Erika Holberg starteten weitere gestanden Karnevalisten ihre Angriffe auf die Lachmuskeln. Und für Stimmung sorgten dann die "Hellenbacher Jonge", die in diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen feiern. Bereits um Mitternacht war im Westumer Festzelt das gekürzte Programm durch und draußen folgten dann die vom Verwaltungsgericht vorgeschriebenen Lärmmessungen. Aber dies ist ja eine andere Geschichte.