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Zöch, Zöch un noch mieh Zöch

Zöch, Zöch un noch mieh Zöch

Kalenborn und die Narren aus Holzweiler und Esch haben vor kilometerlangen Strecken keine Bange

Kalenborn. (ln) Wenn ein Dorf in einem Meer von Luftballons zu versinken droht und die Höhner aus Lautsprechern ihr "Dä Sultan hätt Doosch" schmettern, fiebern die Jecken in Kalenborn ihrem Nelkensamstagszug entgegen.

"Echte Jecke oder nit, im Karnevalszoch mät jede met", hatte das Festkomittee Kalenborner Karneval als Motto für die größte Straßenparty des Jahres ausgegeben. Bestens betreut durften sich die Narren von der Ärzteschar des heimischen Junggesellenvereins fühlen.

Mächtig ins Zeug gelegt hatten sich einmal mehr die Kegelbrüder "De Bummsköpp", die mit ihrer "Bärenalm" Frohsinn verbreiteten. Die Hexen und Zauberer der Straßengemeinschaft "Auf dem Acker" ließen in Vorbereitung auf den Karnevalszug ihre magischen Kräfte walten, indem sie eine fahrbare Versorgungsstation schufen. Schneemänner beklagten das Fehlen von Schnee, Frost und Eis, während die knatschgelben Küken des RC Kalenborner Höhe auf die Devise "Köppche in et Wasser, Schwänzje in de Hüh" schworen.

Die Robin Hoods der Vischeltaler aus Berg-Freisheim und das Tambourcorp Adler Wershoven verteilten reichlich jecke Tön, während sich die Kühe der Tanzgruppe "Ladykracher" in ihrer Arche auf Rettung hofften. Auch ohne Prinz ließ es sich dasKomitee um Waltraud Mandel nicht nehmen, reichlich Kamelle regnen zu lassen.ln

Holzweiler/ Esch. (ln) Märchenhaft ging es zu beim Karnevalszug, der am Samstag von Esch nach Holzweiler schunkelte. Denn nach dem Sommermärchen der Fußballer nahmen die Grafschafter Jecken die Begeisterung über das von den deutschen Handballern losgetretene Wintermärchen mit in die Zeit des Straßenkarnevals.

Traditionell angeführt vom Tambourcorps Lantershofen, das als Armada strohblonder Kellnerinnen die Blicke auf sich zog, "Danke Jürgen, danke Heiner" huldigten die Kicker des Grafschafter SV auf ihren T-Shirts den beiden Märchenonkeln. Den schwarz-rot-goldenen Rausch perfekt machten die in den Nationalfarben gehaltenen Harlekin-Mützen. Auch wenn der Winter durch Abwesenheit glänzt, wollten die Vettelhofener Möhnen auf ein launiges "Après Ski" nicht verzichten und waren beim närrischen Treiben für den Hüttenzauber zuständig.

"Es klingt wie Hexerei, die Swistbachmöhnen sind doch dabei", gossen die Holzweiler Närrinnen wieder ihre alljährliche Freude, Teil der Karawane des Frohsinns zu sein, in Reimform. "Wir sind der Fluch von Holzweiler", glaubten die Piraten des Freundeskreises "Unter uns" zu wissen. Nach den "Cognac-Schwestern" im vergangenen Jahr lieferten diesmal die in Schottenröcke gehüllten Mitglieder des "Whiskeyclubs Holzweiler" den Jecken am Straßenrand einen echten Hingucker.

Und mit ihrer Botschaft "Lieber 43 Prozent Genuss als 19 Prozent Verdruss" sprachen sie allen Narren aus dem Herzen. Für ein prunkvolles Finale sorgte die KG Grün-Weiß Esch, deren Wagenbauern ein wahres Meisterwerk gelungen war. Statt närrischem Volladel thronten Meeresgott "Neptun" und eine Meerjungfrau auf dem rollenden mit Seesternen und Venusmuscheln dekorierten Narrenschiff.