Nach 729 Tagen jubelt wieder ein Prinzenpaar
Die Bad Breisiger Jecken feiern mit ihrer Nachbarschaft Prinz Oliver und Prinzessin Regine - Böllerschüsse verkünden den Start des Zuges
Bad Breisig. (wtz) Lange mussten die Jecken aus der Quellenstadt warten, damit sie wieder am Straßenrand stehen konnten um dem eigenen Prinzenpaar zu zujubeln. Genau 729 Tage, denn in Bad Breisig wird nur alle zwei Jahre ein närrischer Lindwurm losgelassen.
Pünktlich um 14.11 Uhr ließ Zugleiter Bernd Brandau die Böller erschallen. Rund 400 Aktive, verteilt auf 13 Prunkwagen, 11 Fußgruppen, 14 Musikgruppen und allen Garden der KG Bad Breisig machten sich auf den Weg durch das dichte Narren-Spalier.
Eine ganze Reihe von "Gästen" galt es, in den Zug zu integrieren. Zum einen sind es die Gruppen aus dem Stadtteil Oberbreisig, die bereits am Donnerstag ihren eigenen Umzug absolviert hatten, zum anderen aber auch die befreundeten Formationen aus Kaifenheim, Ariendorf, Bad Hönningen, Kesseling, Glees und dem benachbarten Brohl.
Nicht minder ideenreich zeigten sich aber auch einmal mehr die Narren aus Bad Breisig. Der Kirchenchor, verkleidet als silberne Orgelpfeifen, warb für ein neues Kircheninstrument, während die Sportschützen unter dem Motto "Alles für en Appel un en Ei" die angespannte Finanzlage der Stadt aufs Korn nahmen. Die Damenmannschaft des Tennisclubs trotzte nicht nur den frostigen Temperaturen, sondern auch der Vogelgrippe und kam verkleidet als "Tennishöhner" daher.
Die freie Auswahl an pulstreibender Guggemusik bekamen die Narren am Straßenrand mit der "Blechlawin", den "Blächis" von den "Blächhutzelern", den "Fidelen Lähmdeuwele" sowie den "Schlappefligga" zu hören.
Vom Cabriolet aus grüßte das Kinderprinzenpaar aus Oberbreisig, Prinz Niklas Sabatschus und Maren Medelnik, und Brunnenkönig Jana Neteler verteilte mit charmantem Lächeln "Blömcher un Bützjer". Mit dem Spielmannszug der Breisiger KG kündigte sich das Finale des närrischen Lindwurms an. Von der Gondel aus ließ es das Damenkomitee Kamelle regnen, und der Elferrat versorgte die großen Narren mit flüssigen Süßwaren.
Ein Märchenschloss auf einer rosa Wolke schwebend war an diesem Tag die Hochburg für Prinz Oliver mit seiner Lieblichkeit Regine (Ehepaar Jeschok) samt närrischem Hofstaat. Das jecke Prinzenpaar genoss sichtlich den Triumphzug durch die Narrenschar, schaufelte tonnenweise Leckereien aus den Vorratsbehältern auf die Straße und hatte trotzdem immer noch genügend Zeit, die Narren am Straßenrand mit einem "Breisig Alaaf" zu begrüßen.
