1. Narren-News
  2. Bad Godesberg

Alleinerziehende Frau wagt sich auf den Heiratsmarkt

Alleinerziehende Frau wagt sich auf den Heiratsmarkt

Jecke Frauen der Gemeinde St. Augustinus zeigen den Profis, was eine Harke ist

Bad Godesberg. (rih) Eine rauschende Karnevalsfeier mit Kaffee und Kuchen feierte die katholische Frauengemeinschaft (Kfd) der Gemeinde St.-Augustinus. Pater Thomas feierte mit. Präsidentin Karin Strohe überreichte dem Gottesmann einen Orden und eine Flasche Rotwein - "zum Dank dafür, dass der Pater immer so schön mit uns wandert und Ausflüge macht", so Strohe.

Zusammen mit neun weiteren Frauen hat die Vollblutkarnevalistin das Programm auf die Beine gestellt. Hier wird Karneval noch in seiner ursprünglichen Form gefeiert, nur mit Eigengewächsen und ohne für teures Geld eingekaufte Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals. Obwohl St. Augustinus eine sehr kleine Gemeinde ist, war die Beteiligung sehr groß, der Saal voll. Für die musikalische Untermalung der Sitzung sorgte Alleinunterhalter Heinz Peter Schmitz, dem als Präsident der Karnevalsvereinigung des Verteidigungsministeriums schmissige Rhythmen geläufig sind. Von den Darbietungen der Kfd-Frauen konnten sich die Profi-Karnevalisten eine Scheibe abschneiden. Prinz Peter IV. und Godesia Silke sowie das Godesberger Kinderprinzenpaar Mirko und Alina machten den jecken Frauen ihre Aufwartung.

Karin Strohe stieg auch selbst in die Bütt. Mit feinem Humor beleuchtete sie die schwierige Situation alleinerziehender Frauen auf dem Heiratsmarkt. "Isch brauch ne Mann, sonst dreh isch dursch", schreit Strohe ihre Verzweiflung in die kalte Welt hinaus. Was sie auch versucht, alles geht schief: Entweder ist der Heiratskandidat schon vergeben oder ein Geistlicher oder fällt aus anderen Gründen aus. Dabei beweist Strohe doch eine außerordentliche Flexibilität. Sogar Seitensprünge würde sie verzeihen. Und wenn ihr Mann vom Stammtisch spät nach Hause kommt und über Katererscheinungen klagt, tröstet sie ihn.

Die Spannung im Saal steigt, die Frauen können es nicht fassen. Doch dann enthüllt Strohe den Grund für ihre Unterwürfigkeit dem starken Geschlecht gegenüber: sie habe zwölf Kinder. Mit zahlreichen weiteren Sketchen fluteten die Frauen den Saal mit einer Woge der Begeisterung. Zehn verschiedene Hosen wurden zur Hosenhymne präsentiert: von Leggins bis Pampers. Musikalisch untermalt war auch die Vorstellung von zehn Engeln, die von Petrus Urlaub bekommen, um der guten alten Erde mal einen kleinen Besuch abzustatten. Doch leider können sie sich nicht einigen, wo die Reise schließlich hingehen soll. Nicht nur aus karnevalistischer Sicht hat aber natürlich der Engel die Vernunft auf seiner Seite, der singt: "Mer losse den Dom in Kölle".