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Auch mit 77 Jahren sind die Ohlenberger Mokkakännchen närrisch up to date

Auch mit 77 Jahren sind die Ohlenberger Mokkakännchen närrisch up to date

Mit ihrem sechsstündigen Programm versetzen sie die jecken Besucherinnen in Top-Stimmung

Ohlenberg. "Ich hoffe, dass Ihr noch etliche Jahrzehnte dem rheinischen Kulturgut Fastelovend in unserem Ort Belebung verschafft!" Mit diesen Worten gratulierte Dieter Sander, der Bürgermeister von Kasbach-Ohlenberg, den Mokkakännchen auch im Namen aller Ortsvereine zu ihrem närrischen Jubiläum.

Diesen Glückwünschen schloss sich auch Verbandsbürgermeister Hans-Günter Fischer an. "Die Ohlenberger Möhnen sind einfach erste Sahne", lobte er den Jubilar, nachdem er auch das soziale Engagement der Mokkakännchen betont hatte.

Die hatten ihrem Namen da schon eine gute Stunde alle Ehre gemacht und das dunkle, belebende Getränk kannenweise zum Kuchen im bis auf den letzten Platz besetzten Bürgerhaus von Kasbach ausgeschenkt, bevor geistreichere Flüssigkeiten auf die Tische kamen.

"Wir sind unserem Ziel, Geselligkeit und Frohsinn im Ort zu verbreiten, all die Jahre treu geblieben", verkündete Obermöhn Elke Köster, die mit ihren Frauen zusammen mit dem Kinderprinzenpaar Saskia I. und Simon I. vom Ohlenberger Tambourcorps in den Saal geleitet worden war.

Und Frohsinn sollte auch die nächsten Stunden bestimmen. Dabei bewiesen die Mokkakännchen mit ihrer Modenschau, dass sie sich vor "Germany`s Next Topmodel" nicht verstecken müssen. Höchstens Sexidol Marilyn Monroe, alias Frank Becker, konnte ihnen den Rang ablaufen.

Nicht Mister President, sondern den Möhnen galt ihr verführerisch gehauchtes "Happy Birthday". Natürlich gratulierten auch das Kasbacher Karnevalskomitee mit dem Tanz seiner Prinzengarde, die Gestiefelten Kater der Möhnen "Jong on Flöck" und die Piccolinos, die sogar aus dem Land der untergehenden Sonne angereist waren.

Wäre der Prinz von Linz, Bernd I., mit seinem ganzen Tross etwas später in Kasbach angekommen, er hätte es sich wohl überlegt, ob er sich wirklich in die Höhle der Löwinnen wagen sollte. Die Knochen ihrer früheren Opfer schwingend, wirbelten die Mokkakännchen da als Kannibalinnen in Baströckchen über die Bühne.

Ganz ohne Männer ging die Chose aber auch bei den Ohlenberger Möhnen nicht. Blankrasiert an Arm und Beinen schwebten die besseren Hälften der Mokkakännchen, verstärkt durch "Ersatzkräfte", in zart-roten Tütüs als Balletttänzerinnen zu klassischer Musik von Tschaikowski grazil über die Bühne und rissen die Narrenschar endgültig von ihren Sitzen.

Restlos hingerissen zündete die holde Weiblichkeit in dem von Wunderkerzen erleuchteten Saal eine donnernden Rakete, bevor sich die Ballettratten "verschämt" ihren Weg durch die geballte Frauenpower zurück in die Garderobe bahnten. Die Ohlenberger Tanzflöhe gaben den Mokkakännchen als feurige Spanierinnen, die von ihren Toreros in luftige Höhen katapultiert wurden, die Richtung an.

"Ab in den Süden, der Sonne entgegen", machten die sich mit Luftmatratzen und Taucherbrillen bewaffnet auf. Aber nur eine kurze Stippvisite steht den Mokkakännchen zur Verfügung, um sich von der Jubiläumsfeier zu erholen. Denn spätestens am Schwerdonnerstag werden sie auf der Weibersitzung der jong on flöcken Kasbacher Möhnen im Bürgersaal wieder im närrischen Einsatz sein.