1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Dank "Karnevalin" trocken durch den Ort

Dank "Karnevalin" trocken durch den Ort

Aegidienberger Zug überzeugt durch Leidenschaft, frohe Farben und viele Kamelle

Aegidienberg. Prinz Helmut II. muss Petrus mit "Karnevalin" geimpft haben. Denn kaum waren am Dienstag die Jillienberger Jecken auf der Straße, da zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Endlich kein Regen mehr an diesen tollen Tagen 2009. Und die Narren hatten nicht nur Sonnesching im Hätze, sondern der Himmel über ihnen riss auf.

Da muss das von Helmut II. entdeckte Hormon "Karnevalin" im Spiel gewesen sein, mit dem er nun auch Petrus endlich ganz jeck auf Karneval gemacht hat. Welch eine Premiere für Seine Tollität. Er war der Shooting-Star. Zum ersten Mal beim Veilchendienstagszug in Jillienberg dabei. Und dann gleich gaanz oben. Mit seiner kampferprobten Aegidia Uschi I., die schon im Kinderwagen tolle Züge miterlebte, winkte er in die Menschenmenge am Zugrand. "Kamelle", schrien die Narren, die sich prächtig herausgeputzt hatten und selbst ein herrliches Bild abgaben.

Und das Regentenpaar schaufelte mit vollen Händen aus seiner Burg Kamelle und Schokolädcher unters Volk. Auch ihre Kinder Lena, Fabio und Marco gehörten zur Besatzung des Prinzenwagens. Auf dem prangte ganz vorn ein Fuchskopf als Hinweis auf den bürgerlichen Namen "Fuchs". Und zwei Rennräder mit güldenen Reifen, blauen Speichen und rotem Rahmen verrieten die zweite große Leidenschaft der Majestäten neben dem Karneval, das Radfahren.

Das Radteam "Ouzo" des Prinzen hatte in diesem Fall Drahtesel auf einen Wagen gepackt, und dort strampelten sich die Pedalritter ab, ohne dabei zu vergessen, fleißig Kamelle zu schmeißen. "Mit Epo hann mir nix am Hot, denn mir hann Ouzo im Blot": So lautete ihre Botschaft. Außerdem: Sie waren höchstens mit "Karnevalin" gedopt.

"Wir sind gar nicht aufgeregt", riefen Annika I. und Philipp I. aus ihrem Kinderprinzenwagen herab. Keine Spur! Wie die Großen winkten sie in die Menge und ließen es Kamelle regnen. Schön auch Schulkameraden aus der Theodor-Weinz-Schule, die sich als "Hunde, Katze, Papagei, die 2b ist jeck dabei" in den Zug eingereiht hatten. "Wir singen bis der Arzt kommt", verkündeten die Herren vom MGV Liederkranz. Sogar einen Patienten im Rollbett hatten sie dabei.

Nur gut, dass Prinz Helmut in der Nähe war. Neben den Kamellekartons stand auch der Notfallkoffer des Doktors. Aber den hatten die Sänger nicht nötig. Sie haben genügend Eigen-Karnevalin im Blut. Die St. Hubertus-Schützen, bei denen die Aegidia Mitglied ist, kamen als fesche Zigeuner mit Planwagen. Und dann natürlich war alles, was bei der Karnevalsgesellschaft Klääv Botz Alaaf rufen kann, im Zug vertreten. Die Hofdamen, die Prinzengarde, die ehemalige Prinzengarde als furchteinflößende Piraten, die Senatoren im Schiff. KG-Damen hatten Schwimmringe um den Bauch und verkündeten: "KG-Frauen schwimmen durch die Finanzkrise." Nichts von Krise: "SFA-Jugend kunterbunt!"

Zwei Stelzenläufer führten die Sportlertruppe an. Und dann "Schau mir in die Augen": Das Tambourcorps der KG, als Musketiere getarnt, haute auf die Pauke. Verstärkung gab es von den Honnefer Stadtsoldaten und von den Swinging Fanfares aus Asbach. Überhaupt: Dienstag rollte alles an: Die Halt Pöler waren oben, die Löstige Geselle. Eudenbacher Jecken verlängerten den Zoch um etliche Meter. Der Circus Comicus tollte durch Jillienberg. 55 Gruppen waren am Start. Eine schöner als die andere. Da muste die Sonne lachen.

Noch mehr Bilder vom Aegidienberger Zug