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Raubkatzen müssen in den Käfig

Raubkatzen müssen in den Käfig

In Rheinbreitbach sind im Zug die Vorboten des Frühlings nicht mehr zu übersehen

Rheinbreitbach. (khd) Als richtige Rheinländer haben die Rheinbreitbacher natürlich die Sonne im Herzen, da aber der kluge Mann vorbaut, haben sie auch jede Menge Pavillons im Keller. Und die bauten sie, wo immer es ging, entlang der Straßen auf um ihren Karnevalszug, der von den Weckmöhnen angeführt wurde, vor Regen geschützt in voller Länge genießen zu können.

Von dem fiesen Wetter ließen sich die Lumpenclowns der "Fidelen Restposten" nicht beeindrucken, während sich die lorbeergekrönten Römer vom Junggesellenverein sogar sicher waren: "Alle Wege führen nach Breitbach!" Das hatte allerdings vor ihnen schon die riesige Horde Hunnen entdeckt, die sich um ihren Attila scharten.

Selbst die Artisten und Clowns um Sterntaler-Zirkusdirektor Ralf Hillen hatten den Weg zum Tor ins Siebengebirge gefunden. Glücklicherweise aber hatten seine Dompteure um Kindergartenleiterin Käthemie Dung die kleinen Raubtiere fest im Griff.

Als Vorboten des Frühlings residierten die Straßenmöhnen wieder auf ihrem großen Blumenwagen. Noch wärmere Temperaturen sind normalerweise die Haremsdamen gewöhnt, die die Sonne offenkundig vermissten.

Dabei mussten sich die Schönen allerdings schwer beeilen, waren ihnen doch die Breitbacher Rotte-Tiger dicht auf den Fersen, auch wenn die ihre gefährlichsten Raubtiere im Käfig verstaut hatten. Immer langsamer mit zunehmend zurückgelegter Strecke wurde der Lasten tragende Bürgerverein.

War er vor Jahresfrist auf fliegenden Teppichen noch über den Breitbacher Europa-Kreisel geschwebt, so hatte er dieses Mal dicke Basaltsäulen, schwere Bruchsteine, ja sogar einen Hinkelstein "ausgegraben", um endlich die Weinbergsmauer unterm Koppel sanieren zu können, damit "dat Pädche" zur Unteren Burg wieder begehbar wird.

Der inneren Sauberkeit im Ort hatten sich dagegen die putzmunteren Messdiener verschrieben, die Emmer, Schrubber und Bürsten schwingend durch den Ort Richtung Kirche marschierten. Vom warmen "Sonnenschein" träumend, hatten unzählige fleißige Bienen ihren Winterschlaf abgebrochen und sogar ihren großen Bienenkorb verlassen, um durch Rheinbreitbach zu schwirren.

"Mir zaubern närrischen Frohsinn herbei. Dann weed et jedem Narren warm ums Hätz", versprachen dagegen die lustigen KG-Hexen. Und den mit vollen Händen Kamelle und Schokolädcher werfenden Oberjecken auf ihrem großen Prunkwagen ist Gelassenheit sowieso eigenen, lautet ihr Motto doch: "Me haalen et us!"