1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Die Linzer erleben einen rot-weißen Traum

Die Linzer erleben einen rot-weißen Traum

"Ob's stürmt oder schneit, mir sinn stets jefeit": Nichts kann die Narren am Rosenmontag aufhalten

Linz. "Ob's stürmt oder schneit, mir Linzer Jecke sinn stets jefeit. Da lass mir minge schönsten Daach doch nit von en paar Rejendroppe, die op ming Trömmelche kloppe, versaue und dat wo minge FC den Bayern de Ledderbützcher usjetrocke hät!" In Hochstimmung präsentierte sich der Lücke Hein nahe der Sporthalle am Miesgesweg am frühen Nachmittag.

Da war gerade erst der Ober-Weingeist aus Leubsdorf mit seinen Gehilfen an ihm vorbeigezogen, die den Papa immer so in et Bein beißen, dat er wie die Marienkäfer vom JGV nur noch krabbelt. "Die Bank vom Spiel-Casino gehört dir, Tollität", versprach die Gruppe "Ratz-Fatz", und schon verwandelten sich ihre Mitglieder in Pinocchios mit langen Nasen.

"Ob in Moskau, Kiew oder Linz, ohne Gas fiert auch unser Prinz", waren sich die "Partisanen" sicher. Das wollte der Lücke Hein bei seinem Defilee aber nicht bestätigen. "Mir weed et warm om et Hätz, wenn isch all die Jecken seh", strahlte er aus seinem Riesen-Trömmelche die Gruppe von Schneider Böcks an, die Wilhelm Busch im Marienweg angesiedelt hatte.

Natürlich waren auch Fans von Klein-Hein im "Käskümpche" von der Höhe gekommen, wie auch sein Ex-Junggesellenverein, der ihm de Aaap machte, während auch Eulen ihr sicheres Ühlekützche schon tagsüber verlassen hatten, um dem stolzen Strünzer Prinz zu huldigen.

Ihm zu Ehren die Farbe gewechselt hatten sogar die Frauen der Grün-Weißen Husaren, präsentierten sie sich doch als Geishas, die in strahlend rote Gewänder gekleidet waren.

Commodore Christian Siebertz ritt unterdessen auf dem Kanonenrohr durch Linz. So "uni-form" ging es bei den "Los Tippis" nicht zu, luden die ihren Hein doch zum Karneval in Rio ein und hatten gleich einige Brasilianerinnen mitgebracht, um ihm den Mund wässerig zu machen.

Nicht aus der Lagune, sondern vom Roniger Hof waren die Venezianer mit Fantasiemasken zum Zug gekommen. So weit hatten es die "Fusch-Fusch"-Kaadeklopper der Prinzessin natürlich nicht. Dafür wussten sie aber, ob Acht oder König, dass es nur einen Jocker gibt, und der heißt natürlich Hein.

Der konnte endlich ins Geschehen eingreifen, nachdem sein Strünzer-Kegelclub als bunte Häuscher vom Aldermaat verkleidet an ihm vorbeigezogen war, und die "Jecke vum Rhing" als "däm Prinz singe Trömmelche" die Asbacher Straße Richtung Neutor gerollt waren. Schwerstarbeit musste der Lücke Hein trotz der Unterstützung seiner ganzen Familie leisten, um mit vollen Händen die Kamelle und Schokolädcher unter die Narrenschar zu verteilen.

"Wenn isch den Wettergott zu fassen kriege", zischte er nun doch langsam etwas ungehalten, während Roi Laurent von Mi-Careme die Drohung treffend mit "Piff-Paff", dem bretonischen Alaaf, beendete.