KG "Flöck-Flöck": Die pubertierende Tochter ist schon 62

KG "Flöck-Flöck" : Die pubertierende Tochter ist schon 62

Die Prunksitzung der KG Flöck-Flöck Limbach ist immer wieder eine prima Gelegenheit, beim Dorfklatsch auf dem Laufenden zu bleiben. Prinz Berni "de Föttschesföhler vom Pittsches-hoff" und seine Frau Marion "die Möhn mit der Spritz" können das bestätigen.

Angeführt vom Elferrat mit Sitzungspräsident Helmut Schneider an der Spitze, den Funken Blau- Weiß Limbach und den Möhnen, verteilte das Prinzenpaar Bützcher und Strüßjer an die Narren im vollbesetzten Saal Zum alten Fritz.

Etliche Abordnungen der befreundeten Karnevalsgesellschaften mit ihren Prinzenpaaren und Präsidenten hatten es sich nicht nehmen lassen, dem Limbacher Prinzenpaar ihre Aufwartung zu machen. Ein reichhaltiges Programm, bestückt mit eigenen Kräften, sorgte für gute Laune.

Die Kindertanzgruppe, die mittleren und die großen Funken Blau-Weiß Limbach konnten mit ihren Tänzen und bunten Kostümen überzeugen. Erster Knaller war der Auftritt von Hedwig Schöneberg aus Buchholz, die dem "Lempicher Volk" einmal den Narrenspiegel vorhielt: Was man sich in Buchholz alles so erzählt, was die Lempicher so anstellen.

Ob es das Zeit- und Kommunikations-Management mit dem Handy ist, womit die Lempicher nicht klar kommen, die wellig geschnittene Hecke auf dem Friedhof (das würde in Buchholz ja niemals passieren, weil die kompetente Rentner haben) oder der schon hinter vorgehaltener Hand geplante Wallfahrtsort "Limbacher Dom" - nichts blieb unausgesprochen.

Das Lokalkolorit brachte so manche Lachträne in die Gesichter. "Bei Prinzens" ist die Hölle los, ihre Behausung wohl so gut wie leergeräumt. Denn ihr Butler James verhökerte, durch tatkräftige Hilfe der Verwandtschaft, die letzten wertvollen Gegenstände des Haushalts.

Die wertvollen Bilder der Ahnen nebst den Hausmädchen wechselten meistbietend die Besitzer. Die Augen des Prinzenpaares wurden immer größer ob der Vielfalt des angebotenen Interieurs. Zum guten Schluss bekam der Elferrat einen sechsarmigen Leuchter geschenkt, damit ihm auch einmal ein Licht aufgehe. Diese Darbietung war der absolute "Brüller" so die einhellige Meinung der Narren.

Klaus Schneider und Karl-Heinz Dippel, die jedes Jahr in Limbach auftreten, hatten als "Susi + Smoki", Helmut Schmidt, das unkaputtbare, rauchende Original der Sozialdemokratie und seine Tochter Susanne, leichtes Spiel, die Jecken für sich zu begeistern. Wenn man über 90 und schwerhörig ist und eine pubertierende Tochter von 62 hat, verliert man schon mal den Überblick bei einem so schönen Zwiegespräch. Slapstick der Extraklasse. Es bewahrheitet sich immer wieder: Die schönsten und gemütlichsten Karnevalssitzungen sind eben die auf dem Dorf.