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Die Ratsmitglieder müssen heute Müll fegen

Die Ratsmitglieder müssen heute Müll fegen

Parteispenden sind ab sofort an die KG Klääv Botz zu überweisen - Völlig entmachtete Bürgermeisterin muss den Stadtschlüssel von Aegidienberg übergeben

Aegidienberg. Ganz schön listig. Der Spielmannszug der KG Klääv Botz spielte vor dem Portal der Kirche Sankt Aegidius das Lied "Ruut, ruut sin die Ruusen". So richtig schön zum Schunkeln.

Prinz Oliver I. und seine Aegidia Andrea I. sowie das ganze närrische Jeschmölz in Rot-Weiß nahmen Bürgermeisterin Wally Feiden und Pfarrer Jürgen Erdmann in ihre Mitte. Und plötzlich sollte die Stadtchefin den Schlüssel zum Rathaus herausrücken.

Freiwillig tat sie's natürlich nicht, auch wenn ihre strategisch ungünstige Ausgangsposition sie sofort recht nachdenklich stimmte. Zunächst hoffte sie, mit schönen Wünschen für einen Superzug am Veilchendienstag bei den Jecken gut Wetter machen zu können und ungeschoren davonzukommen. Half nichts.

"Ihr habt mich von meinen Truppen getrennt", stellte die Bürgermeisterin mit Blick auf das Volk auf dem Aegidiusplatz unterhalb der Treppe erbittert fest. Erst mal versuchten es die Klääv Botze aber im Guten. Das Kinderprinzenpaar Carsten I. und Lorena I. warben in Reimform um die Gunst der Rathausherrin.

Nichts da. Wally Feiden reckte den Schlüssel abwehrend hoch. Auch der Elferrat hatte keinen Erfolg. Schließlich hielt unter Trommelwirbel Elferratsmitglied Hans-Jörg Clever der Bürgermeisterin die Augen zu.

So gelang es Pamela Küpper vom Tanzcorps, ihr den güldenen Schlüssel zu entreißen. Die Tänzerin reichte ihn dem Prinzen. Wally Feiden war entmachtet. Und der Herrscher verkündete die nun bis Aschermittwoch geltenden sieben Gesetze.

So wird etwa laut Paragraph eins der Ortsteil Aegidienberg umbenannt in Aegidienberg/Stadtteil von Bad Honnef. Rhöndorf soll zu Bonn gehören. Ratsmitglieder müssen den Müll von den Karnevalszügen beseitigen.

Parteispenden sind der KG Klääv Botz zu überweisen. Gut gelaunt ging es nach diesem Streich anschließend zur Feier ins Pfarrheim, wohin Pfarrgemeinderatsmitglied Jürgen Henseler schon während der beeindruckenden Kölsche Mess eingeladen hatte, die Pfarrer Jürgen Erdmann mit offensichtlicher Freude zelebrierte.

In der Kirche wurde nicht nur gemeinsam auf Platt gebetet, sondern auch gesungen und geschunkelt. Mit dabei auch das Windhagener Prinzenpaar Uli I. und Christa I. samt Gefolge. Die Kollekte ist übrigens für die Neugestaltung des Zugangs zum Kindergarten gedacht.