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Jecke spähen die Räume für den Rathaussturm aus

Jecke spähen die Räume für den Rathaussturm aus

Amtierende und ehemalige Tollitäten folgen der Einladung zum Empfang in Linz

Linz. (khd) Der geballte rheinische Frohsinn von Linz hatte sich im Sitzungsaal des Rathauses versammelt. Anlass war der Empfang der Stadt, an dem Abordnungen aller Linzer Corps auf Einladung von Bürgermeister Adi Buchwald teilnahmen. Immerhin: So konnten die Jecken die Räume ausspähen, die am Karnevalssonntag beim Rathaussturm endgültig in ihre Hände fallen sollen.

"Sie sind ja wirklich gut drauf", hatte Dechant Klemens Hombach nach der "Gesangsprobe" vor dem Karnevals-Gottesdienst die Mitglieder der Linzer Corps in Sankt Marien gelobt. "Ob ruut, ob jrön, ob blau, in alle Farbe mit vertredde, woll`n jetz an Karneval für Jruß un Klein singe un bedde", bekannten die Jecken in der Kirche. "Gut drauf" präsentierten sich die Karnevalisten auch anschließend im Rathaus, wo gesungen und gefeiert wurde.

Vor allem von Prinz Helmut I., der mit seinem Prinzenlied "Lang, dick, keen Hoor om Kopp" seine "Oberbefehlshaber" wie immer von den Stühlen riss. "Allein schon mit seinen bisherige Einsätzen dürfte er alle Skeptiker und Bedenkenträger hinsichtlich eines Prinzen vom Mondsee in Österreich eines Besseren belehrt haben", würdigte Buchwald die Auftritte des Narrenherrschers.

Trotz aller Hochachtung für die Tollität bat er jedoch "et Cremeschnittche" der Stadtsoldaten, den Kommandanten Sigi Bündgen, dieses Jahr das Rathaus besser zu verteidigen. "Erst wenn ihr Schulden habt und das Stadtsäckel leer ist, will hier kein Prinz mehr wirklich rein", konterte Helmut I., der die Rathausempfänge noch aus seiner Zeit als Kommandant der Roten Husaren kennt. "Ich bin stolz, heute als Jubiläumsprinz dabei sein zu können. Vor allem, weil auch mein Vater als Jubelprinz Otto I. von 1965 heute mit dabei ist", freute sich die Tollität.

"Zusammen mit Deiner Frau Trude, die immer noch die Mutter der Kompanie ist, hast Du Deinen Söhnen den närrischen Frohsinn in die Wiege gelegt", lobte auch Buchwald das Linzer Urgestein.

Aber nicht der Mitbegründer und langjährige Kommandant des Jubiläumscorps war der älteste unter den ehemaligen Linzer Prinzen, die mit von der Partie waren. Diesen Rang machte ihm Hans I. "von der roten Aster" aus dem Hause Asteroth (1955) streitig, der von den Jecken minutenlangen Applaus erntet. Unvergessen in Linz ist auch die Regentschaft 1975 von Prinz Mella I., dem "Großfürst von Kamelle", der bei dem "Botze-Revival" aus Anlass der Prinzenproklamation zusammen mit "Wolli und Wibbel" sein Narrentalent erneut bewies.

Nicht gerade unbekannt in Linz ist auch Prinz Rudi I. "vom Tröttetempel". Vor genau 25 Jahren regierte Rudi Stein als "Chef der Mückebuud" am Rhein die Linzer Narren. Ihm gesellten sich am Sonntag als jüngste Jubelprinzen Peter V. "vom Bätschenstein" aus dem Haus Adams (1985), und Wolfgang I. "von der Närrischen Au" aus dem Haus Kruft (1995) hinzu. Sie alle stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie von ihrer närrischen Schlagfertigkeit überhaupt nichts eingebüßt haben, bevor sie sich mit den übrigen Ex-Kollegen zum großen Linzer Prinzentreffen auf den Weg machten.