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Mancher Senior kommt im Matrosenlook

Mancher Senior kommt im Matrosenlook

Bad Honnefs Narren laden die älteren Mitbürger zur großen Feier ein

Bad Honnef. (hju) Das Festkomitee Bad Honnefer Karneval wartete am Sonntagnachmittag im Kursaal mit einem bunten Programm für die Senioren des Ortes auf. Bis 92 musste Sitzungspräsident Heinz Arenz zählen, ehe er die älteste Besucherin der Seniorensitzung gefunden hatte. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Wally Feiden überreichte er Ilse Großkopf aus dem Seniorenheim Dr. Kneip einen Blumenstrauß. Ältester Teilnehmer der Sitzung war Leonard Spitz mit 84 Jahren. Er erhielt eine Flasche Wein.

Über hundert Senioren waren der Einladung ins Kurhaus gefolgt, darunter auch zwei 91-jährige Damen. Mal im Matrosenlook, mal als Tiroler verkleidet, im Phantasiekostüm oder nur mit "jeckem Hütchen" zeigten sich die älteren Bewohner Bad Honnefs als gut gelauntes Publikum. Für ihre Gäste hatten die neun Karnevalsvereine ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Laternenfrau Heike Scheel beleuchtete kritisch die Bad Honnefer Lokalpolitik. Eine Disco unter Wasser stelle sie sich schwierig vor, aber wie wäre es mit Erlebnissport mit Unterwassertieren, schlug die Büttenrednerin vor. "Rhöndorf legt sich schlafen", kommentierte sie die leer stehenden Villen, der Ort warte auf den nächsten Märchenprinzen, einen weiteren Konrad Adenauer.

In Songs über Gerhard Schröder, Ulla Schmidt und Hans Eichel betrachteten Axel Foppen und Frank Fander aus Hausmeisterperspektive die Sparpolitik im fernen Berlin: "Der Nikolaus kommt demnächst mit Hasenohren", dann habe die Regierung wieder einen Feiertag gespart, unkten die beiden. Mit perfektem Gleichklang überzeugte das Kindertanzcorps der KG "Löstige Gesellen". Statt auf den Effekt synchron geschwungener Stiefel setzten die "Old Stars" auf die Wirkung leuchtend weißer Clownshandschuhe.

Ein ungewöhnliches Utensil zum Tanzen führte dagegen das Kfd Hausfrauen-Ballett mit: Die Damen tanzten mit dem Besen. "Ein super Programm", lobte Wally Feiden die Zusammenarbeit der neun Vereine, die trotz verschiedener Farben beispielhaft zusammengearbeitet hätten. Sie wolle das Modell dem Rat sowie verschiedenen anderen Institutionen Bad Honnefs weiterempfehlen. "Danke, dass ihr als Schrittmacher gedient habt", sagte die Bürgermeisterin.