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Das Tief "Ulrike" fegt über den Ort hinweg

Das Tief "Ulrike" fegt über den Ort hinweg

Die Rheinbreitbacher halten es bei der KG "Me haalen et us" bestens aus

Rheinbreitbach. (mlb) Die Stimmung in der Hans-Dahmen-Halle war durch die "Godesberger Junge" und ihre Lieder schon bestens vorgewärmt, als die Sitzungspräsidenten Horst Krupp und Michael Siegel am Samstagabend auf den Anlasser drückten und die große Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft (KG) "Me haalen et us" starteten.

Nach dem Einmarsch von Elferrat und Tänzerinnen der großen und kleinen Burggarde gaben letztere sofort Vollgas und begeisterten die bunte Narrenschar mit ihren neu einstudierten Tänzen. Endgültig auf "180" war die Stimmung spätestens beim Auftritt des Linzer Stadtsoldatencorps Rut-Wieß.

Insbesondere Teile der Rheinbreitbacher Damenwelt gerieten dabei schier aus dem Häuschen. Grund für den aufbrandenden Jubel in hoher Tonlage, der zeitweise sogar in einzelne "Ausziehen, Ausziehen"-Rufen mündete, war die Männertanzgruppe des Corps. In ihren gewagten "Drillichanzügen", bestehend aus schwarzen Hotpants und Schaftstiefeln, "exerzierte" die Truppe schwungvoll auf der Bühne.

Dabei stellten sie eindrucksvoll unter Beweis, dass sie in ihren Tanzkünsten den weiblichen Garden aber auch in nichts nachstehen. Auch die "zierlichen" Ballerinas der Stadtsoldaten, die in rosa Tutus über die Bühne "schwebten", wussten mit ihrem "elfengleichen" Auftritt zu überzeugen. Die Show des stolzen Corps entwickelte sich zu einem Genuss für alle Sinne, als dessen Musikzug unter seinem Stabführer Heinz Lück "kölsche Ledcher vun fröher un heut" spielte.

Karl-Heinz Köpke war früher bundesweit als "Mr. Tagesschau" bekannt. In Rheinbreitbach trägt diesen Titel Michael Siegel - und das mit Recht. Als "De Tagesschau" nimmt der erste Vorsitzende der KG während des Fastelovends die Rheinbreitbacher Geschehnisse und Probleme der vergangenen Monate mit viel Humor und Fantasie aufs Korn.

So auch wieder am vergangenen Wochenende, als er unter anderem über die automatische Schranke an der Zufahrt zum Parkplatz vor der Hans-Dahmen-Halle herzog. Sie sei nicht der erste Schritt zu einer Anbindung des Ortes an das Schienennetz der Deutschen Bahn AG, so Siegel.

Auch wusste er von einem Tief "Ulrike" zu berichten, das sich mit einem so kräftigen Donnerwetter über dem Gemeinderat entlud, dass nachher vereinzelte Ratsmitglieder "ganz begossen" dastanden. Laut Wetterbericht der "Tagesschau" hat sich diese Wetterlage inzwischen aber wieder beruhigt.

Die dritten im Bunde der Künstler aus den Reihen der KG waren am Samstagabend die "Oldies". Unter diesem wenig schmeichelhaften Titel zeigte eine Gruppe keineswegs alter Damen, dass sie immer noch über die Bühne wirbeln kann. Kein Wunder, schließlich waren auch sie einmal Mitglieder der Burggarde.

Neben den eigenen Kräften hatten die Rheinbreitbacher auch für ihr restliches, insgesamt über vier Stunden langes Programm "Super Plus" getankt und sich einige aus dem Kölner Sitzungskarneval bekannte Künstler auf die Bühne geholt.

So etwa den Bauchredner Klaus Rupprecht, der dem Affen Willi seine Stimme lieh. Gerade dieser begeisterte mit seiner frechen "Schnüss" die Rheinbreitbacher, etwa mit seinem Lied für die Ehrengäste "Horch, wer kommt umsonst herein".

Auch wenn die bunt kostümierten Jecken am Samstag eine rauschende Party in der gut besetzten Halle feierten, fand sich zwischen den Alaafs auch Zeit für ernstere Töne. Unter dem Eindruck der Flutkatastrophe in Südostasien hat sich die KG entschlossen, einen Teil der Eintrittsgelder dieser Session den Opfern zur Verfügung zu stellen. Außerdem riefen sie die Jeckenschar in der Hans-Dahmen-Halle zu Spenden auf.