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Linzer Hunnen lassen 99 bunte Luftballons steigen

Linzer Hunnen lassen 99 bunte Luftballons steigen

Husarencorps bietet neunstündiges Marathonprogramm des Frohsinns

Linz. (smo) "Der Letzte dreht das Licht aus", so lautet der Volksmund. Doch bis der letzte Anbeter rheinischen Frohsinns auch wirklich den Weg von der Linzer Sporthalle nach Hause fand, "flossen" nicht nur Strom, sondern auch reichlich Gerstensaft und - vor allem gute Laune.

Mit dem "närrischen Wochenende" in der Bunten Stadt stand der Miesgesweg ganze zwei Tage lang Kopf. Höhepunkt des karnevalistischen Marathons mit dem "Strünzerball" am Freitagabend war der traditionelle "Bürgerfrühschoppen", der gleich Hunderte von kostümierten Jecken aus nah und fern in den Narrentempel zog.

Das Regiebuch des Mega-Events führte in diesem Jahr das Husarencorps Grün-Weiss, das nach dem Einmarsch zusammen mit dem 1. Würselner Karnevalsverein 1928 den Weg frei machte für ein buntes Programm der Superlative.

Bis zum Finale waren es noch neun Stunden, als Bruce Kapusta, das "Bonbönchen aus Kölle" auf den von Fans umringten Tisch vor der Bühne kletterte, um die Schlagfrequenz der Frauenherzen zu erhöhen. Nach dem fulminanten Einmarsch von Prinz Toni I. (Derek) und seinen beiden Adjutanten Nihat Kökce und Jan Plag blieb auch die Gänsehaut festes Programm.

Sein erstes, selbstgekauftes Album war von Nena und vielleicht auch der Grund dafür, warum die "Linzer Hunnen" zunächst "99 Luftballons" steigen ließen, bevor Wolfgang Kuhsel alias Bill von "Tokio Hotääl" die Halle einheizte. Ob er mit dem Vorsingen die Hunnentaufe überstand, blieb offen - aber eines war gewiss: Der tosende Beifall machte ihn zum Publikumsliebling.

Commodore "Hubi Blech" und die "Blechbüchsenarmee" des Funkencorps Schwere Artillerie Rut-Wiess präsentierten mit "Franz Josef Blech" die kleinste Büchse Europas, bevor es die Stadtsoldaten und das Tanzcorps Rote Husaren richtig krachen ließen.

Angereist waren das Funkencorps Blau-Gold Leubsdorf, das TC Blau-Weiß Sankt Katharinen und die Kölner Husaren, um Prinz Toni I. und den Jecken in der überschäumenden Stimmung ihre Aufwartung zu machen.

Im karnevalistischen Feuerwerk wäre die richtige Callas natürlich etwas fehl am Platze gewesen, doch Renate Fuchs, der "Callas von Köln", gewährten die Linzer Strünzer selbstverständlich gerne Einlass in die Kultstätte der Narretei.

Das Reiter-Korps Jan von Werth zählte zwar zu den letzten auswärtigen Bühnengästen des angebrochenen Abends, doch bis die grün-weißen Husaren das Regiebuch schließlich zuklappten und das Licht in der guten Stube ausmachten, konnten die Jecken mit der Musikgruppe "Los Flamingos" die Hüften schwingen.