Marcus I. übernahm das närrische Regiment in Linz
Der Karnevalist vom Funkencorps Blau-Wiess ist die neue Tollität. Unter dem Motto "Fastelovend fiert et Funkencorps, so wie et 44 Johr lang wor" wird er nun für Stimmung sorgen.
Linz. (khd) "Wir haben eine neue Tollität. 19.45 Uhr. Marcus I. vum Blau-Wiessen Funkencorps ist der Prinz von Linz!", verkündete der Präsident der Großen Linzer KG, Alfons Daub, im Saal des Hotels Weinstock.
Unter dem Motto "Fastelovend fiert et Funkencorps, so wie et 44 Johr lang wor" wird der Narrenherrscher nun mit seinen Adjutanten, Schwiegervater Helmut Ehlen und "Klamottenbär" Ronny Fleischer, für Stimmung in den Sälen und natürlich beim Rosenmontagszug sorgen.
Spätestens kurz vor 19 Uhr dürfte Linz nahezu menschenleer gewesen sein. Im Saal Weinstock fand man keinen Platz mehr an den langen Tischen. Und extrem familiär eng wurde es, als die Heerscharen der acht Linzer Corps, angeführt von den Stadtsoldaten Rut-Weiß, den noch amtierenden Prinzen Speedy I. vum Elferrat (Martin Speich) mit seinen Adjutanten, Vater Werner und Fred Maybusch, auf die Bühne geleiteten.
"Mim Hätz op jück un knatsch verrück haben wir eine fantastische Session gefeiert", dankte die scheidende Tollität allen Corps, um nach einem letzten "Speedy Alaaf" durch den Seitenausgang die Bühne zu verlassen.
"Erheben Sie sich und begrüßen Sie unseren designierten Prinzen", forderte Daub die Jecken im Saal auf. Und schon zog Marcus I., angeführt vom TC Ohlenberg, rote und gelbe Rosen werfend, unter dem frenetischen Jubel der Narrenschar ein.
Ein halbes Jahr in Linz, direkt nach seiner Geburt im August 1981, hat gereicht, um den bajuwarischen Strünzer vom Speichersee mit dem Bazillus carnevalensis zu infizieren, den sein "Minchen" dann nach seiner Rückkehr ins Rheinland Weiberfastnacht 2001 nur noch reaktivieren musste.
Noch fehlte der Tollität die Pritsch. Die brachte das Ex-Dreigestirn, in Blaumänner gehüllt, verborgen in einer Heizung auf die Bühne. "Jetzt zeig' mal, was du als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer drauf hast", forderte Speedy seinen Nachfolger auf. Der hatte keine Schwierigkeiten, das Narrenzepter aus einem dicken Flexrohr zu befreien und triumphierend in die Höhe zu recken.
Nach einem Dank an die Ehrendamen um Prinzessin Jasmin und den Rest der blau-wiessen Familich begann die Ordensflut, angefangen beim Stadtbeigeordneten Johannes Hundrieser. "Topmotiviert mit 'nem starken Corps im Rücken, kann Euch gar nix passieren", versicherte der dem Dreigestirn, bevor er Marcus I. hinsichtlich eines Schecks von Bürgermeister Adi Buchwald vertröstete.
"Keen Nüsele, keene Orden!", reagierte der Prinz prompt, bevor er Hundrieser dann doch dekorierte. "Trotz Schulden ist die Stadt bei den Jecken also noch kreditwürdig", scherzte dieser. Marcus I. stimmte sodann sein Prinzenlied an: "Mer laache, bütze, fiere - wat könnt' schöner sein, auf d'r Stroos un in d'r Kneip he in Linz am Rhein!"
