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"Miss Selef" bringt den Kirmeskerl in Schwung

"Miss Selef" bringt den Kirmeskerl in Schwung

Selhofer begehen ihre Martinskirmes - Ortsvereine gestalten den Ball im Saal Kaiser und begehen den Sessionsauftakt

Selhof. (hoh) Immer wieder schlug Bürgermeisterin Wally Feiden vor der Martinskapelle zum Klang eines vom Tambourcorps "Frei Weg" gespielten Marsches mit einem Fäustel auf den Zapfhahn des ersten Kirmesfässchens ein.

Aber die widerspenstige Zapfeinrichtung ließ sich partout nicht im Spundloch versenken. Auch als sie den Hammerstiel mit beiden Händen packte und mit aller Kraft zuschlug, war ihr kein Erfolg beschieden.Erst als zwei kräftige Männer sich des Fässchens annahmen, es auf den Boden legten und einer von ihnen auf den Zapfhahn drosch, da klappte es: Das Kirmesbier konnte in die Gläser laufen.

Der etwas schwierige Auftakt war allerdings kein schlechtes Omen für die Martinskirmes. Der bisherige "Rest" des Festes stand unter einem guten Stern. Die zunächst noch drohenden Wolken verzogen sich, und am Sonntag lachte die Sonne sogar den ganzen Tag lang über dem Festplatz. So konnten sich Selhofer dort in bester Laune ein paar Stündchen aufhalten, mit der Schmetterlingsbahn und dem Autoscooter fahren.

Die kleinen Kirmesbesucher hatten derweil viel Spaß auf dem Kinderkarussell. Zugleich war es kühl genug, um einen leckeren Glühwein zu genießen. Und bei diesem Wetter schmeckten die Reibekuchen am Stand der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft - ein unverzichtbares Muss bei der Selhofer Kirmes - gleich noch einmal so gut.

Gemeinsam hatten auch diesmal wieder die Karnevalisten und die Junggesellen zum abendlichen Kirmesball im Saal der Gaststätte Kaiser eingeladen. Dort begrüßten die Musiker des Tambourcorps "Frei Weg", das nach einigen Jahren ohne Auftritte nun wieder die Selhofer Feste begleitet, die Gäste im Saal. Die "Rasselbande" und das Tanzcorps Blau-Weiß erfreuten die Kirmesballbesucher wieder mit einigen Kostproben ihres Könnens, denn der Kirmesball ist seit einigen Jahren auch zugleich der Sessionsauftakt für die Große Selhofer KG.

Bei der Wahl der "Miss Selef" fiel das Votum - und daran waren sicherlich die Gäste der befreundeten Junggesellenvereine nicht ganz unschuldig - auf die 22-jährige Jennifer Federhen, den Spross einer Ur-Selhofer Familie. Sie tanzte dann, nachdem ihr der Karnevalspräsident Stefan Meyer die Schärpe über die Schulter gelegt und ihr mit einem Blumenstrauß gratuliert hatte, nicht nur mit den Karnevalisten und den Junggesellen, sondern zu den Klängen der Gruppe "Voice Emotion" auch mit dem Kirmeskerl.

Der hatte bis dahin von seinem Ehrenplatz aus dem ausgelassenen Treiben ruhig "zugeschaut". Der neuen "Miss Selef" zu Ehren schwenkten zur Mitternachtsstunde die Fähnriche der Junggesellenvereine die Fahne, reihum warfen sie sich das blau-weiße Fahnentuch zu.

Am Montag ist der Bürgerverein am Zuge. Nach einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche und der Kranzniederlegung am Ehrenmal laden sie ab 11 Uhr zum traditionellen Kirmesfrühschoppen in den Festsaal Kaiser ein. Für die Familien wird es am Nachmittag ab 14 Uhr auf dem Kirmesplatz interessant, denn am Familientag gibt es die Fahrten auf den Karussells zu ermäßigten Preisen.

Am Dienstag nehmen die Selhofer Abschied vom Kirmeskerl. Um 18.30 Uhr treffen sie sich vor der Gaststätte Kaiser und bringen ihn in einem Fackelzug zum Kirmesplatz, wo er verbrannt wird. Am Stand der großen Selhofer Karnevalsgesellschaft lassen die Gäste die Martinskirmes dann langsam ausklingen.