Närrische Völkerwanderung im Westerwald

Kölsch-Büllesbach. (hoh) Wenn die Grün-Weißen Funken vom Zippchen zur Funkenparty einladen, dann entsteht für einen Tag so etwas wie eine karnevalistische Völkerwanderung im vorderen Westerwald.

Gesellschaften, Garden und Tanzcorps aus den Nachbarorten und weiter Runde haben dann nur ein Ziel: das karnevalistisch geschmückte Bürgerhaus in Kölsch-Büllesbach. Dass das 1955 gegründete Funkencorps den Saal nicht voll bekommt, darüber haben sich die Gastgeber bislang noch nie Sorgen machen müssen.

Vielmehr wird es bei dieser Veranstaltung sogar schwierig, noch einen Sitzplatz zu bekommen. Schlag auf Schlag ging es bei dem abwechslungsreichen Programm, durch das Vorsitzender Patrick Solscheid mit unvergleichlicher Leichtigkeit führte.

Dabei begnügte er sich nicht mit der Moderation, sondern er reihte sich auch schon einmal in die Garden und Funkenscharen der Gäste ein. So auch bei den Kölsche Funken Rut-Wieß, dem 1823 gegründeten Traditionscorps.

Kaum fanden alle der Musiker und Gardisten Platz auf der Kölsch-Büllesbacher Bühne, so groß ist die Zahl der Domstädter Karnevalisten, die in einer nicht enden wollenden Schar in den Narrentempel strömten. Tanzen konnten die Funken nur, nachdem sich ihre Regimentskapelle ins Foyer zurückgezogen hatte.

Ein wenig Platz ließen sie allerdings in ihrer Reihen - für Patrick Solscheid. Der schnappte sich die "Knabüs", setzte sich die Kopfbedeckung eines Roten Funken auf und zeigte beim anschließenden Stippeföttchentanz, dass sich ein echter Zippchesfunke in dieser Disziplin nicht hinter den Kölnern verstecken muss.

Alle paar Minuten wechselten die Farben auf der Bühne und Karnevalisten aus Eitorf, Buchholz, Neustadt, Etscheid, Oberlahr, Windhagen, Erpel und etlichen anderen Orten präsentierten den Gästen im Kölsch-Büllesbacher Narrentempel Kostproben ihres aktuellen Sessionsprogramms.

Natürlich wirbelten auch die eigenen Kräfte über die Bühne, zunächst die Jungfunken und zum Finale die Grün-Weiße Funken vom Zippchen.