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Linzer Jecken ziehen ins Manöver

Linzer Jecken ziehen ins Manöver

Jubiläumscorps vom Lücke Hein erweist sich wieder als närrischer Weltmeister

Linz. "Im Winter do schneit et, im Winter is et kalt, drum jonn mer im Winter och jar nit in d'r Wald!", wusste schon Karnevalssänger Jupp Schmitz. Und so zogen denn auch am Samstagabend unzählige jugendliche Kostümierte aus der ganze Region nicht in den weißen Forst auf der Höhe, sondern entlang der B 42 zielstrebig Richtung Linzhausen, genauer ins Hotel Weinstock.

In das hatten die Stadtsoldaten zu ihrem traditionellen Manöverball eingeladen. Mit bekannten Karnevalsschlager heizte die "Nice-Party-Band" dort schon am frühen Abend den Jecken ein und sorgte dafür, dass man der "superjeilen Zick" von früher keine Träne nachweinen musste, auch wenn heutzutage angeblich alles, was man will, verboten oder zu teuer ist. Das machte dem Kannibalen mit dem Baströckchen und dem riesigen Knochen im Haar allerdings nichts aus.

Schnell hatte er sich am Getränkepavillon mit dem Holzmichel-Senn von der Alm angefreundet, während Mexikaner und Cowboys ihre Lassos raus holten, um sich Teufelchen und Engelchen zu angeln. Zarte Schmetterlinge schunkelten derweil mit Musketieren. Dann führte Jan-Erik Burhard den Musikzug des stolzen Jubiläumscorps in den Saal, im Gefolge natürlich die "staatse Kääls" von Kommandant Sigi Bündgen samt Tanzpaar Vera Demuth und Jürgen Ziegler.

Das führte den Narren im Saal anschaulich vor Augen, was die Stadtsoldaten von ihnen beim 23. Manöverball in der südlichsten Vorstadt der rheinischen Fastelovend-Hochburg erwarteten: Tanzen und Abrocken. Entsprechend "in Schale" geworfen, in bundeswehrgrüne Manöver-Uniformen, hatte sich dafür die Prinzengarde aus Kasbach, die sich auf der Bühne schon für ihren Auftritt auf der heimischen Sitzung am kommenden Samstag warm tanzte. "Ohne üsch wär Fastelovend nix", dankte ihnen und den Jecken im Saal die Linzer Tollität, der Lücke Hein, zusammen mit seinen Adjutanten mit dem Prinzenlied.

Kurz zuvor hatte ihn die Narrenschar im Saal mit einem donnernden Alaaf begrüßt. Dass die Linzer die wahren Weltmeister "vum Rhing" sind, wenn es ums Karnevalfeiern geht, steht bei den Strünzern schon längst fest. Und da war es nur recht und billig, dass zum Manöverball auch echte Weltmeister eingeladen waren: das Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß. Weitere Verschnaufpausen verschaffte den Jecken zudem die Tanzgruppe der Stadtsoldaten. Nicht nur die tanzte nach der Pfeife von Vera Demuth.

Das Mariechen des Jubiläumscorps hatte auch den Showtanz einstudiert, den die Roten Husaren zum Abschluss des Programms aufs Parkett legten. Damit hatte der Manöverball in der wahnsinns-närrischen "Hölle-Hölle-Hölle" allerdings noch nicht sein Ende gefunden.