Narrenaufgebot bringt den Saal fast zum Bersten
Rund 400 Jecke starten mit dem Festkomitee im Bad Honnefer Kursaal ausgelassen in die närrische Hochzeit - "Löstigen"-Aktiver Peter Stang bekommt den Dankorden
Bad Honnef. Wo andere Orte klagen und zagen über schlecht besuchte Karnevalssitzungen, herrschte in Bad Honnef am Samstag eitel (Narren-)Sonnenschein: Bei der Sessionseröffnung des Festkomitees im Kursaal waren Sitzplätze Mangelware, und selbst im Foyer stieg die Stimmung mit jeder Minute an.
Immerhin: Dort war diese gemeinsame Veranstaltung der Bad Honnefer Jecken einst als Frühschoppen gestartet. Der Empfangsraum des Kursaals war aber dann schnell zu klein geworden für den Sessionsstart, so dass das Narrenvolk in den Saal umzog. Vor einem Jahr wurde daraus eine Abendveranstaltung.
Und die hatte es am Samstagabend bis in die Nacht in sich: Das Fest, bei dem auch der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg als Sponsor gedankt wurde, lockte viele Jecke an, die ab der ersten Minute gemeinsam schunkelten, tanzten und lachten - und von den Stühlen sprangen, als sich das künftige Siebengebirgsprinzenpaar näherte.
Festausschuss-Präsident Gerd Papenbrock, der betonte, mit welcher Überzeugung "wir alle hinter unseren Tollitäten stehen", musste Marion Barczewski und Dieter Kock auch gar nicht lange bitten. Das designierte Herrscherpaar richtete von der Bühne aus Worte an die Menge.
Mit von der Partie: Heinz Arenz, Prinzenführer und Präsident der Jubiläumsgesellschaft "Löstige Gesellen", die ihr 60. Gründungsjahr feiern und so die Tollitäten stellen.
Arenz ist sicher, mit den beiden die perfekte Wahl getroffen zu haben: "Die sind richtig getuned", verglich Arenz die Zwei mit einem auf Volldampf laufenden Hochleistungsmotor, nachdem der designierte Prinz bereits auf der Bühne erklärt hatte: "Wir fühlen uns hier ausgesprochen wohl", verbunden mit einer Einladung zum großen Zug am Karnevalssonntag.
Stefan Meyer, Präsident der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft, führte dann durch das Programm von Literat Jörg Pütz. Ein Knalleffekt, der die Bühne fast zum Bersten brachte: Die "große Bad Honnefer Nummer", ein Stelldichein der Tänzer von Blau-Weiß Selhof, der KG "Ziepches Jecke", der "Old Stars" sowie des Tambourcorps des TV Eiche. Keine Frage: Geballte Narrenkraft herrscht in Honnef.
Dass unermüdliche Arbeit nicht nur vor, sondern auch hinter den Kulissen zum Karneval gehört, macht das Beispiel von Peter Stang deutlich: Seit 37 Jahren Mitglied der "Löstigen Gesellen", ist er "immer da, wenn der Karneval ruft", so etwa Papenbrock anerkennend.
Der Mann für alle Fälle ist aktiv im Elferrat und war federführend auch beim Bau des Zeughauses - keine Frage, dass Stang nun für eine besondere Ehrung auserkoren wurde: Er bekam vom Festkomitee den Dankorden.
Auch ansonsten war der Abend "eine runde Sache", wie sich Papenbrock im Nachgang freute - und mit ihm viele Narren, die dem Fest ein tolles Zeugnis ausstellten: "So viel war hier noch nie los", hieß es.
Zum Auftakt nach Maß trugen auch das Majorettencorps der KG Unkel, das Kindertanzcorps der "Löstige Gesellen", die "Köbesse", die Prinzengarde Aegidienberg und die Unkeler Ratsherren.
