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Aber auf den Stühlen darf nicht getanzt werden

Aber auf den Stühlen darf nicht getanzt werden

Die Schwarz-Gelben-Jonge richten Sitzung im Albertus-Magnus-Seniorenheim in Pützchen aus

Pützchen. "Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln geh`n . . ." Gertraud Boje sitzt mit Hut, Fliege, buntem Frack und Clownsgesicht in der ersten Reihe. "Ich tanze doch so gerne", sagt sie. Der Elferrat ist noch gar nicht eingezogen, da wird im Saal des Albertus-Magnus-Seniorenheims schon geschunkelt, gesungen und im hinteren Teil auch getanzt. Zum 51. Mal richten die Schwarz-Gelbe-Jonge die Altensitzung aus.

Das Pflegepersonal hat das Heim aufwändig dekoriert, die Senioren geschminkt und Kostüme von zu Hause mitgebracht. Auf den Stühlen tanzen können die Herrschaften zwar nicht mehr, aber die Stimmung steht den großen Sitzungen in Nichts nach. Beweis dafür, dass der gleiche Erwartungsdruck auf den Auftretenden lastet, ist das Lampenfieber, welches sogar die bühnenerfahrenen Karnevalisten Monika Fritsche und Schlabberbotz eingestehen.

Der zwölfjährige Thomas aus dem Kindertanzcorps der Fidelen Ströpper aus Römlinghoven meinte, dass die Älteren mehr aufpassen und man deswegen bei so einer Sitzung noch besser sein müsse. Das grün-orange Solomariechen Wencke Höhner (15) sagte, dass die Anerkennung der Senioren für die sportliche Leistung größer sei. "Ich finde es super, wie sie in ihrem Alter noch mitmachen", sagte sie nach ihrem Auftritt. Auch andere befreundete Karnevalsvereine, das Kindertanzcorps der Stadtsoldaten, die Wäscherprinzessin und die LiKüRa, unterstützten die Altensitzung unentgeltlich.

Das Besondere daran ist, dass es sich bei dieser Sitzung im Seniorenheim um eine richtige, von einer Karnevalsgesellschaft organisierte Sitzung handelt, mit Elferrat und über zwei Stunden Programm. "Ich finde es klasse, dass die Schwarz-Gelbe-Jonge das für die alten Leute machen", sagte Monika Fritsche von den Oberkasseler "Nixen vom Märchensee". "Ich trete hier von Herzen gerne auf, denn wer weiß, wie es mir mal geht. Und ich habe das Gefühl, dass das Publikum Spaß hat und den Abend genießt", so die büttenredende Tanzmarie.