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De Prinzessin us em Höhnerstall

De Prinzessin us em Höhnerstall

In der chinesischen Astrologie beginnt am 3. Februar das Jahr des Hasen, allein im LiKüRa-Staat ticken die Uhren anders. Mit der Krönung Ihrer Lieblichkeit Wencke I. (Höhner, 22) stehen die Ennert-Orte ganz im Zeichen des Huhns.

Küdinghoven. In der chinesischen Astrologie beginnt am 3. Februar das Jahr des Hasen, allein im LiKüRa-Staat ticken die Uhren anders. Mit der Krönung Ihrer Lieblichkeit Wencke I. (Höhner, 22) stehen die Ennert-Orte ganz im Zeichen des Huhns.

Gleich sechs von elf Paragrafen ihrer Regierungserklärung nehmen Bezug auf die zwar flugunfähigen dafür aber umso charmanteren Federtiere. "Mit meinem Familiennamen lag es einfach auf der Hand, den Hühnern eine wichtige Rolle in meiner Regierungszeit zukommen zu lassen", erklärt die Studentin der Medienwissenschaft.

Ihre Zuneigung geht soweit, dass sie ihren Hofstaat dazu verdonnerte, auf Terminen, die kein Ornat erfordern, geschlossen in Hühnerkostümen aufzutreten. "Im Frühjahr 2010 erfuhr ich von meiner Wahl zur LiKüRa-Prinzessin. Ich war vollkommen baff. Zwar träumte ich schon immer insgeheim davon Prinzessin zu werden, außer vor meiner Mutter habe ich diesen Wunsch aber nie geäußert", sagt sie.

Das die Wahl trotzdem auf sie fiel, sei eine große Überraschung gewesen. Dabei zeigt ein Blick auf ihren karnevalistischen Lebenslauf, dass ihre Wahl durchaus auf der Hand lag. "Meine Schwester fing an zu tanzen, als ich drei Jahre alt war. Wie das als jüngere Schwester so ist, wollte ich das dann natürlich auch machen. Bei ihr ebbte die Begeisterung irgendwann wieder ab, bei mir wurde es immer schlimmer", erinnert sie sich und schmunzelt.

1991 trat sie schließlich bei den Ennertfunken ein. Jahr für Jahr sei sie verrückter und jecker nach Karneval geworden. 1994 amtierte sie als LiKüRa-Kinderprinzessin. Eine familiäre Vorbelastung habe es nicht gegeben, erinnert sie sich. "Mein Großvater war immer sehr vom Karneval begeistert, war aber nie im Verein aktiv. Über mich kamen dann meine Eltern an den Karneval. Sie verpassten keinen meiner Auftritte", so Höhner.

2001 kam für die junge Tänzerin der erste Vereinswechsel: "Für die Ennertfunken war ich einfach zu alt und trat dem DTC Grün-Orange Römlinghoven bei. Als ich auch hier nicht mehr im richtigen Alter war, wechselte ich zur Drachenfelsgarde der Großen Königswinterer KG", sagt sie. Der Gardetanz sei stets ihre Leidenschaft gewesen. Ab 1995 trat sie in den Vereinen als Solomariechen auf, wurde Turniertänzerin und ließ sich zur Trainerin ausbilden.

"Bei der Drachenfelsgarde kamen dann meine größten Turniererfolge. 2007 belegte die Garde den vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften", erinnert sie sich. 2009 trat sie der KG Rot-Weiß Limperich bei. Ihre leidenschaftliche Liebe zum Karneval hielt Wencke I. sogar im Rheinland. "Ich suchte mir extra einen Studienplatz in Bonn. Ich wollte einfach nicht zu weit weg vom Karneval leben", sagt sie.

Während viele Narren besonders den Straßenkarneval lieben, schätzt Höhner mehr die Herzlichkeit und die Geborgenheit im Vereinsleben. "Gerade wenn man als Mariechen unterwegs ist, zählt es mehr als große Partys in irgendwelchen Zelten", sagt sie. Egal, welche Veranstaltung man besuche, treffe man auf ein Umfeld mit einem stark ausgeprägten menschlichen Miteinander: "Es ist noch anderes als in einem Sportverein", ist sie sich sicher.

"Ich habe auch noch andere Hobbys, der Karneval sorgt aber dafür, dass ich für sie nur wenig Zeit aufbringen kann", stellt Wencke I. fest. Neben dem einen oder anderen Tauchausflug schöpft ihre Lieblichkeit Energie beim Malen und ist begeisterte Anglerin. "Schon als Kind ging ich mit meinem Vater und meinen Geschwistern oft zum Rhein, um zu angeln. Mit Grill und Gitarre ging es dann ans Wasser, die Fische wurden zwar so durchaus mal verscheucht, aber die gemütliche Atmosphäre lernte ich schnell zu schätzen", sagt Höhner.