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Silvia I. ist mit allen Wassern gewaschen

Silvia I. ist mit allen Wassern gewaschen

Wäscherprinzessin zieht mit Mini-Jeep ins Beueler Brückenforum ein - Oberbürgermeisterin wettert gegen Steinzeit-Männer - Damenkomitees begeistern mit kurzweiligem Programm

Bonn-Beuel. Pötzjes Maat im Januar feierte am Freitagabend Silvia I. (Emmerich) mit ihren närrischen Untertanen im Brückenforum. Die erste Weisung hatte Ihre Lieblichkeit allerdings schon Tage vor der Inthronisation parat. "Ich möchte ganz langsam in den Saal einziehen", lautete die majestätische Bitte der 22-Jährigen. Und der wurde natürlich stattgegeben.

In einem Kinderkarussell-Jeep stehend, wurde die 46. Wäscherprinzessin auf einem Gabelstapler durch die jubelnden Jecken gefahren. Der Überrollbügel kam glücklicherweise nicht zum Einsatz, aber dass die Herren der Schöpfung in der Mission Weiberfastnacht einiges erwartet, verrieten Details: Statt einer Windschutzscheibe bevorzugte Silvia I. ein Gitter und den Mini-Jeep hatte sie in Tarnfarbe bestellt. Die Lebkuchenherzen, die die Wäscherprinzessin passend zur Jahrmarktatmosphäre verteilte, hängten sich die Gäste über die Kostüme.

"Ich bin en waschechtes Pützchen-Bechlinghovener Mädche, denn ich bin mit Pützchener Brünnchens Wasser jedööf", sagte die Beueler Regentin stolz. Gleichzeitig warnte sie: "Ihr Männer, nehmt Euch in Acht, ich bin mit allen Wassern gewaschen." Um den Männern an Weiberfastnacht wenigstens eine kleine Chance zu lassen, schenkte Silvia I. Bezirksvorsteher Georg Fenninger ein kleines Fläschchen mit frisch abgefülltem Brunnen-Wasser.

"Se sollten sich bis Wieverfastelovend domit die Ooche wäsche, damit se klor seen, suns künne se direkt inpacke un verliere de Rothussturm", rief Silvia, die als Assistentin des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers der Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Brunswick, tätig ist. Bei so viel Selbstbewusstsein können die Fidelen Reisetanten, die schon die fünfte Wäscherprinzessin stellen, zufrieden mit ihrer Kaderschmiede sein.

Unterstützung im Kampf gegen die "Windbüggel" erhält die Wäscherprinzessin wohl von Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann. Diese wetterte: "Männer können schneller gucken als denken." Dabei folgten sie nur ihrem Instinkt aus der Steinzeit - "entweder der Dinosaurier oder ich". Das Verhalten sei bis heute gleich und verschaffe den Wievern alljährlich einen Vorteil. "Manche Möhn ist gefährlicher als ein Dinosaurier", war die Oberbürgermeisterin überzeugt.

Während Silvia I. und ihre Wäscherinnen Melanie Groll und Sonja Hacks strahlten, hieß es für ihre Vorgängerin, Matrose Patty I. (Burgunder), mit ihrem Schiff in den Heimathafen des Alten Beueler Damenkomitees von 1824 einzufahren. Die Wiever, allesamt als Kapitäne verkleidet, standen Patty zur Seite, als Obermöhn Evi Zwiebler sie aus der Regentschaft entließ.

Doppelt aufgeregt waren Mutter und Schwester der Wäscherprinzessin, die als "Zwei Kulturbanausen" die Bühne erklommen. Gisela und Martina Emmerich nahmen das aktuelle Tagesgeschehen in Pützchen und Beuel auf die Schüppe, hatten von allem Ahnung - eben nur nicht von Kultur. Das Damenkomitee in der TSV Bonn begeisterte in einer Playbackshow mit kölschen Liedern. Als Clou spielten sie die Handlung der Lieder, wie bei "Einmol Prinz ze sin", nach.

Ernsthafte Probleme hatte hingegen Renate Becker vom Geislarer Damenkomitee Frohsinn. Zum Mann mutiert, verwechselte dieser unbewusst die Eingänge von Partnerschaftsvermittlung und Reitschule - was zu süffisanten Ungereimtheiten führte.