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Unter den zwölf Rekruten ist auch ein Papst

Unter den zwölf Rekruten ist auch ein Papst

"Einmarsch für ..." Hans Hallitzky, Kommandant und Vorsitzender der Beueler Stadtsoldaten, musste sich bei der Ansage der Gruppe, die beim Biwak am Samstag auf dem Rathausplatz auftreten wollte, unterbrechen. "Wie heißt ihr eigentlich?" Möhne-Corps, teilte man ihm mit.

Beuel-Mitte. (kpo) "Einmarsch für ..." Hans Hallitzky, Kommandant und Vorsitzender der Beueler Stadtsoldaten, musste sich bei der Ansage der Gruppe, die beim Biwak am Samstag auf dem Rathausplatz auftreten wollte, unterbrechen. "Wie heißt ihr eigentlich?" Möhne-Corps, teilte man ihm mit.

Dann marschierten die Mitglieder dieser Gruppe auf die Bühne: Es waren Mitglieder des Alten Beueler Damen-Komitees, die anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Stadtsoldaten "De Beueler Jung" tanzten - in Uniform und mit Kochlöffeln, an denen kleine Schladderbotze befestigt waren.

"Wir wünschen den Stadtsoldaten zum Jubiläum viel Spaß an der Freud und viel Nachwuchs", sagte Renate Sodoge, die als Koch mittanzte. Um letzteres muss sich das Corps nicht sorgen: Dieses Jahr fanden sich bei der traditionellen Rekrutensuche zwölf Neulinge, darunter ein Papst, mehrere Geistliche, ein "Freigänger" im Gefängnis-Outfit und eine Lucrezia Borgia.

Daneben traten Liküra Wencke I., Wäscherprinzessin Jenny I. und die Kinderwäscherprinzessin Josephine I. auf, die mit ihren Wäscherinnen ein Lied sang. Auf dem Rathausplatz war einiges los, auch weil es wieder die leckere hausgemachte Erbsensuppe gab.

Vilich. (ca) "En Beuel do fladdere net nur de Botze - sondern im historischen Kern des Stadtbezirks, also in Vilich, auch die "offiziellen" Flaggen. Diese hat der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch zu den hohen Feiertagen des Fastelovends am Bürgermeister-Stroof-Haus hochgezogen."Wir meinen, dass es dort allen Grund dafür gibt. Denn der Beueler Karneval ist ja unter Bürgermeister Stroof entstanden", ist sich Vereinsvorsitzender Carl J. Bachem sicher. In der Tat ist Vilich nicht nur der historische Anfang des Stadtbezirks Beuel und stellt mit dem authentisch erhaltenen Bürgermeister-Stroof-Haus das erste Beueler Rats- und Amtshaus dar.

"Leonhard Stroof war ja bekanntlich der erste Bürgermeister, der von Napoleon im Herbst 1808 errichteten Gemeinde Vilich, die ihren Sitz 1896 nach Beuel verlegte und 1921 in 'Gemeinde Beuel' umbenannt wurde", so Bachem. In Stroofs Amtszeit (1809 bis 1825) fällt auch der Anfang des Beueler Karnevals. "Vielen mag das nicht bewusst sein", erklärt Bachem.

Das Alte Beueler Damenkomitee wurde bekanntlich 1824 gegründet. Wenn es dazu eines Rechtsaktes bedurft haben sollte, was nicht dokumentiert ist, dann wäre der in der Amtsstube von Bürgermeister Stroof zu Vilich erfolgt. Ob Stroof schon ein Karnevalsjeck gewesen ist? "Auch das wissen wir nicht.

Da Stroof aber nach der guten rheinischen Devise Leben und leben lassen regiert hat, wird er sich mit den Beueler Weibern augenzwinkernd arrangiert haben", meint Bachem. So war es für den Denkmalverein, der das Bürgermeister-Stroof-Haus als Haus der Geschichte im rechtsrheinischen Bonn betreibt, überhaupt keine Frage, gerade an diesem so geschichtsträchtigen Gebäude die neue offizielle Beueler Weiberfastnachtsfahne zu hissen.