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Nichts geht über das kölsche Kleeblatt

Nichts geht über das kölsche Kleeblatt

2 000 Jecke feiern ausgelassen in der "Lachenden Beethovenhalle" - Höhner, Brings, Räuber, Paveier, Bläck Fööss - die Kölner Crème de la Crème reißen alle von den Stühlen

Bonn. Pappkartons mit Frikadellen, belegte Brötchen, zahllose Bierfässchen und "Piccolöchen": Aus über 30-jähriger Erfahrung wissen die Jecken genau, wie sie sich für die "Lachende Beethovenhalle" am besten rüsten. Denn wenn die Crème de la Crème des kölschen Karnevals Schlag auf Schlag die Bühne betritt, bleibt keine Zeit, sich im Hallenvorraum mit Proviant zu versorgen.

Als erstes begrüßten die 2 000 Besucher der ausverkauften Sitzung in schönster Straßenkarnevalsstimmung den Elferrat der Kölner Karnevalsgesellschaft Altstädter. Mit großem Brimborium ließ sich Sitzungsleiter Wolfgang Nagel von der Nippeser Bürgerwehr auf die Bühne geleiten.

Die ersten Begeisterungsstürme kamen schon eine halbe Stunde nach Beginn auf: Der Solist King Size Dick gab den Hit "New York, New York" als Liebeserklärung an Köln - natürlich auf Kölsch - zum Besten.

Ein Knaller folgte dem nächsten: Das rheinländische Duo Novi alias Bernd Ebenau und Hans Unger ließ sich über seine Ehefrauen aus, Kabarettist Bernd Stelter mutierte zum Werbefachmann und sang seinen neuen Ohrwurm "Knietief" und die "Callas von Köln", Renate Fuchs zeigte neben ihrer Gesangskunst ihr Faible für außergewöhnliche Kostüme: Sie trat als Gänseblümchen auf. Danach ließ die bekannte Tanzgruppe Kölsch Hänneschen spektakulär die Beine fliegen.

Bis sich schließlich herausstellte: Veranstalter Eberhard Bauer-Hofner hätte sich die Bestuhlung der Beethovenhalle sparen können. Niemand blieb mehr sitzen, als Teil Eins des berühmt-berüchtigten musizierenden und singenden Kölner Kleeblatts auftrat: Die Höhner.

Nach dem Mitgeklatsche, Gesinge und Gejohle bei "Viva Colonia" hatten die Besucher sich eine Pause verdient. Doch es ging gnadenlos weiter: Brings sorgten für eine "Superjeile Zick" und "Et Botterblömche" gab dem Konflikt Köln-Düsseldorf neuen Zündstoff.

Schon folgte Teil zwei des Kleeblatts: Die Räuber. Noch vor dem ersten Ton wiesen sie ihre Fans lachend darauf hin, ihr Spruchband doch lieber richtig herum hochzuhalten, damit sie es auch lesen können.

Dann tätowierten sie wieder einmal Rosen auf bestimmte Körperteile und ließen mit "Kölle Alaaf" den Saal beben. Das schafften mühelos wenig später auch Teil drei und vier des Kleeblatts: die Paveier und Bläck Fööss. Fulminanter Ausklang der jecken Show.