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Power-Patty bootet alle Männer aus

Power-Patty bootet alle Männer aus

Im Sonnenschein rudert der Amtsschimmel auf dem Trockenen - Mehr als 20 000 Jecke feiern in Beuel Wieverfastelovend - Die Junggesellen und ihre Schönheiten

Bonn. (bot/ca/stu) Nee, was sind die Männer doof. Ein Schwarm bunter Paradiesvögel, ein Paddelbötchen, ein paar kesse Sprüche - und schon fallen sie um. Fast wie in der Politik.

Die Wächter des Beueler Rathauses um Bezirksvorsteher Georg Fenninger, Bürgermeister Ulli Hauschild und Polizeipräsident Wolfgang Albers ließen sich von den jecken Wievern um Wäscherprinzessin Patty I. austricksen wie kleine Jungs. Das Dreigestirn im Matrosenanzug und Kapitäns-Jacket verließ seinen Wachposten für eine Bötchenfahrt. Zugegeben: Das sonnendurchflutete Wetter wäre wirklich was für eine Romantiktour gewesen. Mehr als 20 000 Jecke kamen.

Dabei hatten sie sich diesmal so standhaft gezeigt. Lotse Fenninger hatte sich den goldenen Rathausschlüssel sogar ums Handgelenk schweißen lassen. Nutzte nix: Ein paar geschickte Handgriffe, und Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hielt ihn der johlenden Menge entgegen. Kapitän Hauschild mochte das noch so sehr herunterspielen ("Sie besichtigt doch nur diese Immobilie"), die Kerls waren schon durch den Vorwaschgang gezogen.

Als Obermöhn Evi Zwiebler mit Power-Patty vor dem Rathaus ankam, hatten sie es mit ziemlich verwirrten Mannsbildern zu tun, die nur große Kinderaugen für das schöne Bötchen hatten. Kaum saßen die Männer im Kahn, entschlüpfte Patty unter dem Vorwand, noch Rettungswesten holen zu wollen, und fuhr unbelästigt in einer Waschbütt ins Rathaus. Dafür hat der Beueler Schausteller Willi Fellerhoff seine Geisterbahn von Pützchens Markt umfunktioniert. Den Organisatoren um den stellvertretenden Bezirksverwaltungsstellenleiter Thomas Fricke war so wieder eine grandiose Kulisse geglückt.

Bunt und multikulturell zeigte sich zuvor auch der Weiberfastnachtszug. In den Europafarben Blau und Gelb gekleidet und geschminkt, sorgten junge Jecke aus Irland, Island, Österreich, Litauen und Deutschland des IKAB Bildungswerks für Sambaklänge. Für die 16-jährige Andrea Amardottir aus Island war''s ein Debüt im bönnschen Karneval.

Zum ersten Mal auf der schääl Sick waren auch die Rheinbacher Stadtsoldaten, und Bianca Krämer (15) fand die Beueler Jungs spontan "ganz süß". Mit silbernem Lametta im Haar verteilten die als Schachfiguren kostümierten CDU-Frauen Lebkuchenherzen, und Konfetti ließen die gut 400 Schülerinnen und Lehrer des Sankt Adelheid-Gymnasiums regnen. Marita Strack, die sonst Deutsch und Reli paukt, hatte sich wie ihre Schülerinnen in süße Hawaiianerinnen verwandelt. Nadine hatte am Tag zuvor ihren vierten Geburtstag, feierte aber erst beim Zug mit der KG Blau-Gold.

"Ohne Frauen geht eben nichts", meinte die 25-jährige Annette. Stimmt: Die Schwarzrheindorfer Junggesellen, in knallgelben Anzügen, hatten die Schönsten des Ortes in ihrer Truppe - und die lauteste Musik.

Dass Jecken keine Generationenkonflikte kennen, zeigte sich beim Damenkomitee Frohsinn. Die Meerjungfrauen Renate und Rita Becker, Mutter und Tochter, zogen nicht nur gemeinsam durch den Zug, danach auch durch die Kneipen. Beuel Alaaf.