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"Aki" neckte Franz: "Dicker, wohin willst du?"

"Aki" neckte Franz: "Dicker, wohin willst du?"

Büttredner und Stimmungsmacher hatten in Duisdorf 1 000 Männer fest im Griff - Bei Brings stand der ganze Saal Kopf - Ein Programm mit vielen Höhepunkten

Duisdorf. "Ehe ist, wenn der Mann die Sorgen teilt, die er früher nicht hatte." 1 000 Männer amüsierten sich am Sonntag bei der Herrensitzung der KG-Narrenzunft über Witzchen wie diesen.

Noch mehr als die Büttredner kamen die Stimmungsmacher vom Schlage Bernd Stelters und vor allem die Kölschrocker von Brings an: Als Peter Brings in der Duisdorfer Sporthalle die "superjeile Zick" zusammen mit seiner Band und zwei sexy Nummerngirls besang, hielt es niemanden mehr auf den Stühlen. Der 1 000-stimmige Chor und der Jubel müssen bis Lengsdorf zu hören gewesen sein.

Auch wenn Brings die Abräumer schlechthin waren und schon beim Einmarsch stehende Ovationen bekamen, eigentlich jagte ein Hoch das nächste: Wer seine Sitzung mit der Tanzgruppe "De Höppemötzcher" und Bernd Stelter als Aufwärmer beginnen kann, musste noch einiges in der Hinterhand haben.

Sitzungspräsident Norbert Kolzem behielt Recht: Als "De Junge" ihre Hits spielten, die Frauen von "Les Grisettes" beim CanCan ihre netzbestrumpften Beine wirbelten, die "Drei Colonias" herumalberten, die "Phoenix"-Girls leichtbekleidet auf die Bühne stolzierten und "De Krageknöpp" zum Schlussakkord ansetzten, hatten die Männer Spaß. "Et woor richtig joot", freute sich Kolzem nach dem viereinhalbstündigen Programm.

Denn auch die beiden Redner waren das Eintrittsgeld wert. "Dä Männ met däm Hötche", Peter Raddatz, zog über Handys und Internet her, dass es eine Freude war: "Warum lassen die Jugendlichen sich wieder die Koteletten so lang wachsen?", fragte er. "Weil es jetzt Handys mit Klettverschluss gibt." Oder: "Heute lernen sich junge Leute übers Internet kennen. So was Blödes: Ich habe meine Frau noch ganz normal beim Pokern gewonnen."

Als Vollprofi schaffte es Raddatz auch, erste Unruhe im Saal in den Griff zu bekommen und setzte noch einen drauf: "Die Jugend von heute: Für uns war Safer Sex, wenn die Eltern nicht zu Hause waren." Das kam an bei den Männern, zumal sich kein Redner aus der untersten Schublade bediente. Dann lieber über die Kölner herziehen: "Die sind so pleite, dass sie beim Rosenmontagszug die Pralinenschachteln am Gummibändern befestigen."

Oder über Automarken wie Seat lästern, wie es Fred van Halen und sein frecher Vogel "Aki" danach taten. Etwa so: "Sehen, einsteigen, aussteigen, totlachen." Der freche Vogel des Bauchredners legte sich wie gewohnt auch mit dem Publikum an: "Verpfeif dich", raunzte "Aki" einen jungen Mann an, was der auch prompt tat. Auch die GA-Fotografin bekam seinen Spott ab: "Lach mal, das ist eine Veranstaltung und keine Hinrichtung." Und dann war Franz Wahl, Ex-Frontmann von "De Junge", im Visier, als er von seinem Platz aufstand: "Dicker, wohin willst du?", ließ van Halen den Vogel fragen: "Toilettensteine austauschen?" Franz lachte tapfer mit, das Publikum sowieso.

Dass zwischen den Auftritten die beiden Nummerngirls tosenden Beifall erhielten, gehört seit Jahren dazu. Ausfälle gab''s jedenfalls keine: Weder bei den Männern, noch bei den Künstlern: Lediglich die Holländer "Irene und Joe" fielen gegen die starke Konkurrenz ab.

Fazit: Eine Sitzung, die Männer auf Touren brachte, auch wenn nur Sitzungspräsident Kolzem bützen durfte. Am Ende fehlte nur einer: Kolzems Vorgänger Toni Mai war erstmals nicht dabei, weil er mit der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft zu Besuch in Hamburg weilte.