Alaaf, der Zug kann rollen
Die Wagenbauer von Röttgen und Ückesdorf haben ihre Arbeit erledigt. Auch die Kinderprinzessin half mit
Ückesdorf. Diese Kinderprinzessin packt mit an: Der Prinzenwagen des Festausschusses Bonn-Röttgen muss für den Zug am Karnevalssonntag auf Vordermann gebracht werden. Celina I. Zimmermann und auch ihre Paginnen Celine Hefterich und Christina Janusch helfen mit.
"Die Erwachsenen trinken Kaffee, und wir saugen den Wagen", kommentiert Celina kess die Aufwärmpause der Großen, die regelmäßig beim Wagenbau mitmachen. Bei den frostigen Temperaturen ist ein heißes Getränk zwischendurch sehr angenehm - Kaffee, Tee oder auch mal ein Grog. Dazu gibt es belegte Brötchen. Zu verdanken ist das alles Helene Schöneseiffen, für deren Unterstützung alle sehr dankbar sind. In ihrem Hof in Ückesdorf bauen Mitglieder des Festausschusses und der KG De Rude Nase seit Mitte Januar zwei Karnevalswagen zusammen.
An Celinas Prinzessinnenwagen muss nicht viel getan werden, da er seit Jahren mit dem selben Aufbau durch die Straßen zieht: zwei Pferde, die eine rote Kutsche ziehen. Hinzu kommen Blumenschmuck, der Namenszug der Prinzessin und ein Teppich, dann ist er einsatzbereit. Über eine Falltür gelangt die Prinzessin auf das Dach, von wo aus sie und die Paginnen das Volk mit Kamellen eindecken werden. Die Rude Nase dagegen bauen ihren Mottowagen jedes Jahr neu zusammen.
In den 13 Jahren seit Bestehen der KG hatten sie die verschiedensten Themen: Von Asterix über Frau Holle bis zu den Matrosen im vergangenen Jahr. Der Leuchtturm auf dem Anhänger wird in diesem Jahr nun durch ein schmuckes Gartenhäuschen ersetzt. Als "Jadefründe" fahren die Roten Nasen mit Gartenschürzen und Strohhüten im Zug mit. Vielleicht regnet es dann Strüßjer auf das närrische Volk.
Auch die frostigen Tage im Januar konnten die Karnevalisten nicht von der Arbeit abhalten: Einmal pro Woche wird bei den Schöneseiffens fleißig gehämmert und gebohrt. Natürlich sehr vorsichtig, um die Traktoranhänger nicht zu beschädigen: "Kein Nagel berührt hier den Wagen", versichert Dieter Schirra, "sondern nur die Aufbauten. Und die sind eingehängt und verkeilt." Auch das Gartenhaus wurde eigenhändig zusammengezimmert. Die Wagen werden zuletzt noch mit Serviettenrosen dekoriert. Auch die Zaun- und Gartenzwerg-Motive bestehen aus den Rosen. "Das sind etwa 4 500 Stück", berichtet Schirra. "Wir haben schon im vergangenen Mai begonnen, die zu basteln."
Der Weg der NarrenLos geht es am Sonntag, 22. Februar, um 14 Uhr. Start ist der Herzogsfreudenweg. Stationen unterwegs: Heidegartenstraße, Kurfürstenplatz, Dorfstraße, Am Schloßplatz, Reichsstraße , In der Wehrhecke, An den Eichen, Herzogsfreudenweg, Hubertusallee, Blumenstraße, Am Vogelherd, Venantiusstraße"Der erste Wagen des Festausschusses ist 1964 gebaut worden und war noch ein Handwagen", sagt der zweite Festausschuss-Vorsitzende Gustav Hecker. Seitdem hat sich einiges getan: Am kommenden Sonntag sind neben den zwölf Fußgruppen auch sechs Karnevalswagen beim Röttgener Zug zu sehen.
Insgesamt haben sich 438 Teilnehmer angemeldet. "All das wäre aber nicht möglich, wenn nicht Leute wie Frau Schöneseiffen Orte zum Bauen zur Verfügung stellen würden", sagt Hecker. Die Hofbesitzerin gibt sich bescheiden, hilft gerne. "Der Kontakt kam über die Rude Nase zustande", sagt sie. Hannelore Brüssel vom Festausschuss fügt hinzu: "So ein Veedelszoch lebt eben davon, dass jeder jeden kennt."
