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Lehrer nehmen sich selbst auf die Schippe

Lehrer nehmen sich selbst auf die Schippe

Karnevalssitzung in der Realschule Medinghoven - Jeckes Verteidigungsministerium und gut gelaunte Pänz beim TKSV erobern die Duisdorfer Schmitthalle

Medinghoven. Vor der Aula der Realschule Medinghoven (RSM) standen gelbe Tonnen, allerdings waren sie nicht für den Müll gedacht, sondern wiesen auf das Thema der Elternsitzung hin.

Die Bühne war zur Baustelle umgewandelt worden, der Schüler-Elferrat trug Arbeiterkluft, und auch einige Lehrer schienen frisch vom Bau zu kommen. Der Hintergrund: Die Schüler werden wegen langwieriger Grundsanierungsarbeiten schon seit längerem in Containern unterrichtet. So wurde das karnevalistisch-kritisch umgesetzt.

"Betreten der Baustelle verboten - Kinder haften für ihre Eltern": Auf die Bühne durften nur Schüler, Lehrer, die Tänzerinnen und Tänzer der Witterschlicker Alpenrosen sowie Prinz Ralf I. und Bonna Miriam I. Letztere sprach den Organisatoren und den gut 500 Eltern und Schülern im Publikum ein besonderes Lob aus: "Das ist eine ganz tolle Aktion, ganz friedlicher Karneval."

Es sei einer ihrer schönsten Auftritte bisher. "Von dem, was ihr Schüler hier auf die Beine stellt, könnten sich andere noch etwas abschauen." So erhielten die Sitzungspräsidenten Yannick Klingebiel und Max Schüffelgen den Sessionsorden.

Die Schüler aller Klassen präsentierten Humorvolles aus dem Alltag: Die 8 c veranstaltete den Sportwettbewerb "Armut gegen Elend", die 5 c zeigte einen jecken Boxkampf, die 9 a suchte ein Supertalent. Und die 8 a persiflierte die TV-Sendung "Bauer sucht Frau".

Bitterböse ging die 10 b mit der Baustellenthematik um: Ihr Beitrag hieß "Lustig ist das Containerleben". Die Lehrer durften ebenfalls mitmachen und schickten ihren Kollegen Michael Bohländer als James Bond zum Bond-Girl-Casting der 8 b. Thomas Kratzer, Ludwig Baak und Marcus Wegener sangen ihre eigene Version von Herbert Grönemeyers "Männer": Für "Männer haben's leicht, nehmen's schwer, außen hart und innen ganz leer" wurden sie mit donnerndem Applaus und einer dreifachen Rakete belohnt.

Duisdorf. So wirklich schien der zweijährige Dennis nicht zu wissen, was er von dem Mumienspiel halten sollte, das seine Mutter auf der Bühne der Schmitthalle mit ihm spielte. Aber er ließ zu, dass sie ihn in Klopapier einwickelte, bis nur noch sein Gesicht frei blieb. Neben ihm standen schließlich noch ein paar andere Mumien und vor der Bühne zahlreiche kleine Prinzessinnen, Ritter und Clowns, die das sehr unterhaltsam fanden.

Mehr als 200 Kinder und ihre Eltern kamen zum Kinderkarneval des Turn- und Kraftsportvereins Duisdorf in die Schmitthalle. Im Vordergrund standen Spiel, Spaß und vor allem Bewegung: Für die vielen Cowboys wurde ein Wettreiten auf Stecken angeboten, die Indianer konnten sich im Sackhüpfen messen, zudem wurde das schönste Kostüm prämiert oder zum "Roten Pferd" getanzt. Zauberer Zantac alias Ditmar Mittler begeisterte die Kleinen, die KG Teddybären trat auf.

Zwischen den Tischreihen trugen eine kleine Feuerwehrfrau und ein Nachwuchs-Pirat einen Plastikschwertkampf aus, Vampire, Hexen und gleich mehrere Ausgaben von Pippi Langstrumpf tummelten sich im Saal, Darth Vader beobachtete das Ganze von der Tribüne der Sporthalle aus, und sogar ein kleines rosafarbenes Einhorn drehte beim Kinderkarneval einsam seine Runden.

Duisdorf. Zu einem Familientreffen geriet die Kostümsitzung des Festausschusses im Bundesministerium der Verteidigung, dem BMVg in der Schmitthalle. Denn Bonna Miriam traf auf dem "närrischen Übungsplatz" auf ihren Vater, Sitzungspräsident Heinz-Peter Schmitz - und wies ihn mit Worten in seine Schranken, nachdem er ihr aus väterlicher Rücksicht erst die Ansprache ersparen wollte.

Herzlich begrüßte die Bonna Gaby Dahl-Bircher als "einen der beiden Menschen, die Schuld sind, dass ich jetzt hier stehe". Da Miriam ihr Amt als Assistentin im Bienenkostüm an der Seite des Sitzungspräsidenten in dieser Session nicht ausüben kann, vertrat Dahl-Bircher sie. Prinz und Bonna mussten trotz der Familienbande ein Manöver absolvieren: Die anwesenden Beobachter, also das Publikum, führten den beiden pantomimisch Begriffe wie "Kölsch" oder "Stadtsoldaten" vor, die sie erraten mussten. Nachdem sie das souverän gemeistert hatten, konnten sie den Abend als Gäste im Saal ausklingen lassen.

Nach ihnen betraten noch die Rheinlandfanfaren und die Siegburger Funken Blau Weiß, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiern, den Übungsplatz. Die Wiever vom Damenkomitee Honigsmöhne - die jecke Heimat der Bonna - präsentierten eine volkstümliche Playback-Hitparade, bei der sie unter anderem als Heino auftraten. Der Tuppes vom Land brachte die rund 450 Zuschauer zum Lachen. Und die Showtanzformation der Hochtürmerfunken Houverath stürmte die Bühne im Blutsauger-Outfit zu Songs aus dem Musical "Tanz der Vampire".