Bei aller Pizza-Liebe fliegen reichlich Kamelle

Uthweiler. (pik) Pizza statt Kamelle - fleißige Pizzabäcker zogen ihren Ofen hinter sich her beim Karnevalszug in Uthweiler, dem sogenannten "längsten Zug im Rheinland". Traditionell bildete das Autohaus Laufenberg den Ausgangspunkt. Die Bezeichnung "der längste Zug" ist freilich Ironie.

"Immerhin gibt es wohl mehr Akteure als Zuschauer", sagte Karnevalist Walter Jonas mit einem Schmunzeln. Vor rund 40 Jahren habe man mit einem Wagen angefangen, berichtet er. "Auf einige Wagen mehr haben wir es nun gebracht", so die Zwischenbilanz. Das Besondere beim Zug in Uthweiler sei nicht nur die für das kleine Aufgebot verhältnismäßig lange Strecke.

"Immer wieder verweilen wir auf der Straße, um zu essen und zu trinken." Der Zug zog sich denn auch in diesem Jahr wieder über einige Stunden hin. Dies allerdings mit einer gehörigen Portion Kurzweil. Die Anwohner hatten selbst wieder kleine Stände aufgestellt, um einen Imbiss anzubieten.

So begleitete man Alfred I. und Gisela I. sowie das Kinderprinzenpaar Emily I. und Theo I. von Stand zu Stand. Natürlich flogen bei aller Pizza-Liebe reichlich Kamelle. Die warfen mit Begeisterung auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr von ihrem Märchenwagen herunter, einem schmucken Knusperhäuschen, das sich samt Hexe wirklich sehen lassen konnte.

Und obgleich sich wohl alle Jecken über das sonnige Wetter freuten, tanzten gar einige Schneeflöckchen zwar nicht durch die Lüfte, aber in vermenschlichter Form durch die Straßen. "Salz ade" - so triumphierten sie angesichts der Streugut-Knappheit im hoffentlich bald vergangenen strengen Winter.