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Selbst in Afrika klettert Willi Armbröster in die Bütt

Selbst in Afrika klettert Willi Armbröster in die Bütt

Niederdollendorfer ist seit 45 Jahren mit seinen gewitzten Reimen in den Sälen zu Hause

Königswinter. Von der Bierzeitung zum Bütten-As. Seit 45 Jahren bringt Willi Armbröster in den Sälen der karnevalistischen Hochburgen die Rheinländer zum Lachen. Vor den Bildschirmen begeisterte er ein Millionenpublikum.

Im Kaisersaal des Hotels Loreley trug er nun vor den Gästen des Heimatvereins Siebengebirge das Beste aus seinem umfangreichen Werk vor. Die lustige Schrift zum Barbarafest der Niederdollendorfer Feuerwehr lenkte 1962 die Karnevalsgesellschaft Me brängen et fädig auf Armbrösters Spur. Die Jecken vermuteten ein Talent hinter den gelungenen Zeitungs-Reimen.

Und richtig: Als Armbröster seine Erfahrungen beim Ablegen des Führerscheins humoristisch in der Bütt zelebrierte, da war er reif für die Rundfunksitzung des Kölner Festkomitees. Quasi aus dem Stand schaffte der Niederdollendorfer den Einzug in den Olymp des rheinischen Fasteleers.

Fast jedes Jahr war er anschließend in Funk und Fernsehen mit seinen aktuellen Reimen zu hören und zu sehen. Weit über seinen Heimatort hinaus reichte sein Ruhm als Bütten-Star. Und dennoch: Das hinderte ihn nicht daran, auch das närrische Publikum bei den kleineren Gesellschaften unter karnevalistischen Starkstrom zu setzen.

Selbst in Afrika kletterte er schon in die Bütt. Beim Urlaub in Windhuk im Jahr 2000 schüttelte er sich bei der Prinzenproklamation vor 400 Besuchern einen Text "aus dem Ärmel". Auch die Besucher im Hotel Loreley waren überrascht, wie "büttenredenfest" der 73-Jährige ist. Armbröster hatte alle Texte im Kopf.

Da mimte er die Märchentante, den Erbschleicher, den Gartenpartybesucher oder den Fußballer: "Der Lederball ist außen rund, und das hat seinen guten Grund." Mal war Armbröster der Rentner: "Ich glaubte immer an die Fabel, Rente käme von rentabel." Zur Computertechnik reimte er: "Ne bit - das ist bei mir ne angebrochne Kasten Bier."

Vor 36 Jahren, es war das Jahr 1971, spielte der Karnevalist den italienischen Gastarbeiter Signore Salvatore. Und Lachtränen kullerten, als er den "Sozialist" darbot, der unter Hilfeleistung des Seelsorgers noch auf dem Sterbebett zur CDU wechselte, um die Statistik seiner Partei zu schonen. "Das Stück hatte ich Pastor Baller gewidmet."

Passend zur Veranstaltung eines Heimatvereins ging der aus einem unendlichen Repertoire schöpfende "Alleinunterhalter in Sachen Narretei" auf den Dichter Wolfgang Müller von Königswinter ein und bot auch noch seine Variante vom Mönch von Heisterbach in mehreren Versen.

Zwei Stunden lang dauerte Armbrösters Attacke auf das Zwerchfell. In Königswinter wurde der Welt-Lachtag, der an jedem ersten Sonntag im Mai stattfindet, eben einfach mal vorgezogen.