1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

1 200 Jecke marschieren im Augustiner Zug

1 200 Jecke marschieren im Augustiner Zug

Unter dem Motto "Wat jöcke uns de Finanze, Sankt Augustin det danze" gab es Schelte für die Verwaltung - Die 60 Motivwagen kamen auf der Strecke bisweilen ins Stocken

Sankt Augustin. Ein wenig chaotisch ging es am Sonntag beim Karnevalszug in Sankt Augustin zu. Zwischen den 60 Wagen und Gruppen entstanden zum Teil große Lücken. Kein Wunder: Immerhin waren 1 200 Jecken im Zoch unterwegs, berichtete Zugleiter Paul Sobkowski. Während einige Gruppen warten mussten, liefen andere im Dauerlauf hinterher. Doch das störte die zahlreichen Narren am Straßenrand nicht. Sie hatten riesigen Spaß.

Unter dem Motto "Wat jöcke uns de Finanze, Sankt Augustin det danze" schlängelte sich der Zug durch Niederpleis, Mülldorf und Sankt Augustin-Ort. Einige Gruppen nutzten das närrische Spektakel, um Kritik loszuwerden - wie die als Micky Mäuse verkleideten Schützen von Sankt Antonius Niederpleis. Auf ihrem Wagen prangten allerlei Anspielungen auf die Stadtverwaltung, wie: "Das Geld fehlt an vielen Stellen".

Die jecken Sportler vom TuS Niederpleis blieben ihren Vereinsfarben treu und kamen als rot-weiße Clowns. Für Toleranz warben die Bewohner von der "Stadtteil Wohnung Niederpleis". Auf ihrem Wagen waren die Wahrzeichen verschiedener Länder zu sehen - darüber der Satz: "Janz egal, woher mer stamme, der Karneval bringt uns zusamme".

Aufsehen erregten vor allem die Mitarbeiter vom "Pleistal Autoservice". Sie kamen zum Teil mit Mini-Bikes daher. Mitten unter ihnen fuhr die kleine Jill. In einer Postkutsche fuhren die "Ehrenrittmeister" sowie zahlreiche große und kleine Tanzmariechen der Ehrengarde. Auffällig war der Wagen "ICE Bahnhof Schmerbroich": Bewohner des Stadtteils waren einheitlich als Lokomotivführer verkleidet. Auf der Rückseite des Wagens kündigten sie an, wo es anschließend hingehen sollte - "Nach dem ICE zu Adi". Adi heißt der Wirt der Gaststätte "Schmerbroicher Hof".

Die kleinen Zuschauer reckten sich nach Kamelle, die Großen nahmen sich zum Schunkeln in den Arm. Die passende Musik steuerten das Mendener Tambourcorps und eine als "Blattläuse" verkleidete Sambagruppe bei. Am meisten Kamelle gab es, als es dann endlich hieß: "Der Prinz kütt". Günter I. und Augustina Gaby I. bildeten mit der Augustiner Prinzengarde das Schlusslicht.