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Alexandra zeigt ihren letzten Tanz

Alexandra zeigt ihren letzten Tanz

900 Jecken feiern mit dem scheidenden Tanzmariechen das 150-jährige Bestehen der Siegburger Funken Blau-Weiß

Siegburg. Es war ihr letzter Auftritt als Tanzmariechen, und der, der sie auch als Ehemann immer auf Händen trägt, zog auch zum letzten Mal als Vortänzer in den Saal ein.

Alexandra und Frank Stock machen nach neun Jahren Schluss als Tanzpaar der Traditionsgarde der Siegburger Funken Blau-Weiß und wollen sich nun nach eigenem Bekunden ein wenig intensiver darum kümmern, dass die Familie größer wird.

Und welcher Tag könnte schöner sein für den Abschied, als die Prunksitzung zum 150-jährigen Bestehen des ältesten und größten Siegburger Karnevalsgesellschaft. Mehr als 900 bestens gelaunte Jecken waren in die Rhein-Sieg-Halle gekommen und bereiteten dem Paar einen rauschenden Abschied.

Die Nachfolger indes stehen noch nicht fest. Minutenlang dauerte der triumphale Einmarsch der mehr als 250 aktiven Mitglieder auf die mit hunderten blau-weißen Luftballons geschmückte Bühne.

Schließlich marschierte mit den Kinder-, Jugend- und Juniorentanzgruppen, Marketenderinnen, dem Offizierscorps I. und II., sowie dem großen Tanzcorps beinah alle Funkenabteilungen ein. Doch neben dem runden Jahrestag gab es noch etwas zu feiern, stellte Sitzungspräsident Ferdi Büchel fest.

Hinter seinem Rücken zog er eine rot-weiße Fahne hervor und bejubelte den kurz zuvor errungenen Sieg der FC-Geißböcke bei Bayern München. Dank der kölschen Kicker waren die närrischen Gäste sofort auf Betriebstemperatur und stimmten gemeinsam mit ihm und der Band "Les Bermudas" kölsches Liedgut an.

Siegburgs Prinz Peter V. und seine Gattin, Siegburgia Christine I., verfolgten das Geschehen derweil an ihrem eigenen Majestätentisch auf der Bühne, auf der "Lassowerfer" und Schlagersänger Olaf Henning für die richtigen Töne sorgte und den Saal zum Kochen brachte.

Auch Bernd Stelter hatte die knatschverdötschten Jecken voll im Griff und trieb der Narrenschar Tränen der Freude in die Augen. Und so sahen und lachten die Narren über die gelungene Mischung aus Musik, Reden und Tanz, die Literat Peter-Josef Ludwig auf die Bühne gezaubert hatte, wenn auch zwei Programmpunkte ausfielen.

Doch die Rabaue und Jörg Hammerschmidt sprangen kurzfristig ein. Am Ende einer fulminanten Sitzung zog es die Gäste dann ins Foyer, wo sie bis in die frühen Morgenstunden mit den "Les Bermudas" abrockten.